Puuuuh. ca. 400 Minuten Film sind ja nun wirklich keine Kleinigkeit. Vor allem dann, wenn man eigentlich viel lieber liest, als fernschaut. Aber DEN Film konnte ich mir schließlich nicht entgehen lassen und so stand mein Wochenende ganz im Zeichen des Kirchenbaus in Kingsbridge.
Und was soll ich sagen? Ich bin BEGEISTERT!!
Ich hab ja schon mal in einem meiner Videos oder hier im Blog erwähnt, dass ich das Buch bereits vor mehr als zehn Jahren gelesen habe. Was bedeutet, dass ich mich an den Inhalt so gut wie gar nicht mehr erinnern konnte. Was bedeutet, dass ich den Film nun nicht mit dem Buch vergleichen kann. Aber genau DAS finde ich gut, denn bei den meisten Romanverfilmungen habe ich es ähnlich gehalten: Immer schön viel Zeit zwischen Buch und Film vergehen lassen, damit man eben NICHT vergleichen kann. Kaum ein Film schneidet sonst im Endeffekt so gut ab wie das Buch.
Was mich an diesem Film nun so begeistert hat, ist das Gesamtspiel sämtlicher Faktoren. Sei es die Auswahl der Darsteller, die Kulissen, die Special effects, die Kleidung, die Orte … alles zusammen machen diesen Film zu einem imposanten Machtwerk.
Bis auf Natalia Wörner und Götz Otto kannte ich keinen der Darsteller, aber ich finde sie allesamt gut gewählt. Vor allem bei König Stephan ist mir aufgefallen, dass er so ausschaut, wie man sich einen Menschen aus dem 13. Jahrhundert vorstellt. Ich kann es gar nicht so recht beschreiben, aber er hat so ein „mittelalterliches Gesicht“, das einfach passt. Und selbst William, der ja eher zu den „Bösen“ gehört, gefiel mir außerordentlich gut. Und wenn ich anfangs noch dachte, dass Jack eher im Hintergrund fungieren würde, so änderte sich dies sehr im Laufe der Handlung. Grade er und Aliena waren es, die mir am meisten ans Herz wuchsen.
Auch Tom Builder wurde meiner Meinung nach perfekt besetzt. Er spielte die Rolle des trauernden Ehemanns, dessen Lebensziel es ist, „seine“ Kirche zu bauen, so faszinierend, dass man es ihm einfach abnahm. Und nicht selten hätte ich einfach gesagt „Komm Tom, ich helf dir“ 🙂
Die Bonus-CD dieser Ausgabe ist auch total interessant, denn ich liebe Making ofs und so erfuhr ich, dass Ken Follett (der übrigens auch eine kleine Gastrolle im Film übernahm, über die ich mich SEHR freute!) bei den Dreharbeiten dabei war und wollte, dass der Film so nah am Buch wie irgend möglich ist. Oft haben Autoren ja wenig Einfluss auf das Drehbuch; hier war es aber der Fall und das merkt man meines Erachtens auch. Auch Interviews mit den Darstellern und Menschen im Hintergrund finden wir auf der 5. DVD.
Und auch wenn acht Stunden für einen einzigen Film sehr lang sind, so ist es meiner Meinung nach nicht eine Minute zuviel. Wer den Film noch nicht kennt, sollte ihn unbedingt schauen. Und das Buch zu lesen gehört für mich eigentlich schon fast zur Allgemeinbildung! 🙂
Erwähnenswert ist auch die Aufmachung dieser Special Edition, denn sie schaut aus wie ein Buch und passt so hervorragend neben meine Follett-Büchersammlung. Über den Twitter-Account von Sat 1 erfuhr ich übrigens, dass auch die Verfilmung des Follett-Romans Die Tore der Welt geplant ist. Ich werde wieder dabei sein!!
Ich bin begeistert und möchte am liebsten wieder nach Kingsbridge. Denn ich fühlte mich „mittendrin“ und nicht nur „dabei“.
11 Kommentare
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Julia
9. Januar 2011 um 19:16 (UTC 1) Link zu diesem Kommentar
Ich fand die Filme auch richtig gut. Ich konnte es garnicht fassen, weil es teils eine deutsche Produktion ist, aber ich hab im Fernsehn keine Folge verpasst und die DVD-Box hab ich auch direkt gekauft! 😀 freu mich auch schon auf den „2. Teil“
Christiane
9. Januar 2011 um 20:08 (UTC 1) Link zu diesem Kommentar
Hallo Kossi!
Ich kann mich dir nur anschließen, ich war ebenso begeistert von dem Film! Den muss man einfach gesehen haben!
Leider hast du vergessen den (wahrscheinlich) wichtigsten Darsteller zu erwähen…
Prior Philip gespielt von Matthew Macfadyen… *schwärm*
Alias Mr Darcy… 🙂 …Jane Austen lässt grüßen…
Kossi
9. Januar 2011 um 20:14 (UTC 1) Link zu diesem Kommentar
@Christiane: In der Tat! Ich vergaß den netten Prior, den ich vorher gar nicht kannte und nachdem ich den 1. Teil im Fernsehen sah, musste ich ihn erstmal googlen hihi … SEHR gutaussehender Typ. Nur die Tonsur war nicht so mein Fall 😉
Christiane
9. Januar 2011 um 20:30 (UTC 1) Link zu diesem Kommentar
@Kossi
deshalb leg ich dir nochmal Stolz und Vorurteil ans Herz!!!
Da hat er auch die Haare schön 🙂
So schön, dass es einem in den Fingern juckt..
…hoffentlich hab ich ihn dir jetzt nochmal so richtig schmackhaft gemacht (den Mann und den Film)
…würde mich wirklich wahnsinnig über eine Rezi von dir dazu freuen, in diesm Jahr 🙂
Kossi
9. Januar 2011 um 20:33 (UTC 1) Link zu diesem Kommentar
@Christiane: Stolz und Vorurteil hab ich hier in der Version mit Colin Firth (und natürlich auch schon gesehen) 🙂
Christiane
9. Januar 2011 um 20:43 (UTC 1) Link zu diesem Kommentar
@Kossi
Das freut mich!(Warum gibt es keine Rezension dazu?)
Die Version mit Colin Firth ist als Buchadaption auch wirklich sehr empfehlenswert…
Aber der empfehlenswertere Mr Darcy ist Matthew Macfadyen!
Schau ihn dir an, dann kommt meine gewünschte Rezi sicher von ganz allein… 🙂
wünsche dir noch einen schönen Sonntag!
Merle
10. Januar 2011 um 07:48 (UTC 1) Link zu diesem Kommentar
„Die Tore der Welt“ soll auch verfilmt werden? WIRKLICH? Hach, allein bei dem Gedanken wird mein Herz ganz weich *freu* Genauere Angaben gibt es noch nicht?
Kossi
10. Januar 2011 um 07:54 (UTC 1) Link zu diesem Kommentar
@Merle: Doch, schau mal ich habe gerade das hier gefunden: http://www.filmstarts.de/nachrichten/18470151.html
Merle
10. Januar 2011 um 10:22 (UTC 1) Link zu diesem Kommentar
Oh danke für den Link, ich kann es kaum glauben ;o) Das ist mehr als wundervoll! Jetzt heisst es Geduld haben und bis 2012 warten *seufz* Ich bin sehr gespannt welche Schauspieler dieses Mal dabei sein werden..
Wanda
10. Januar 2011 um 18:15 (UTC 1) Link zu diesem Kommentar
Ich muss ganz ehrlich zugeben, ich kann den Hipe um diesen Film nicht nachvollziehen. Ich habe zwar weder das Buch gelesen, noch den ganzen Film gesehen. Okay, sind wir ehrlich: Gut 10 Minuten. Die Szenen, die ich da aber gesehen habe, waren genug abschreckend für mich: Ich mag keine allzu grossen Gewaltdarstellungen und diese ÜBERZOGENEN KLISCHEES, die doch vorkamen, jedenfalls in der kurzen Zeit, in der ich in den Film reingeschaut habe, haben mich doch nachhaltig negativ beeindruckt. Es mag ein voreiliges Urteil sein, aber ich habe echt keine Lust mehr, mir das anzusehen.
Abalone
10. Januar 2011 um 21:25 (UTC 1) Link zu diesem Kommentar
Der Film ist zwar an mir vorbei gegangen, aber dafür vergnüge ich mich gerade mit dem Hörspiel von „Die Säulen der Erde“. Dass ich das Buch gelesen habe, ist ein gefühltes Leben her und von daher ist der Inhalt des Hörspiels für mich gerade eine komplette Neuentdeckung.
Aber wer weiß, so wie alle von dem Film schwärmen, werde ich mich da vielleicht auch noch einmal dran wagen.