Die Farbe von Milch von Nell Leyshon 208 Seiten - Eisele Verlag ISBN: 3961610002 Kurzbeschreibung lt. amazon.de: Mein Name ist Mary. Mein Haar hat die Farbe von Milch. Und dies ist meine Geschichte. Mary ist harte Arbeit gewöhnt. Sie kennt es nicht anders, denn ihr Leben auf dem Bauernhof der Eltern verläuft karg und entbehrungsreich. Doch dann ändert sich alles. Als sie fünfzehn wird, zieht Mary in den Haushalt des örtlichen Dorfpfarrers, um dessen Ehefrau zu pflegen und ihr Gesellschaft zu leisten – einer zarten, mitfühlenden Kranken. Bei ihr erfährt sie erstmals Wohlwollen und Anteilnahme. Mary eröffnet sich eine neue Welt. In ihrer einfachen, unverblümten Sprache erzählt sie, wie ihr Schicksal eine dramatische Wendung nimmt, als die Pfarrersfrau stirbt und sie plötzlich mit dem Hausherrn alleine zurückbleibt. Meine Empfehlung: Ein wahrer Buchschatz! Mary ist 15, als sie sich an einen Tisch setzt und im Jahr 1831 ihre Geschichte niederschreibt. Eine Geschichte, die mich von der ersten Seite an in ihren Bann gezogen hat. Mary schreibt von sich selbst, dass ihre Haare die Farbe von Milch haben und dass sie alles wahrheitsgemäß aufschreibt und zwar von Anfang an. Den Anfang macht der Frühling, denn das Buch ist in die vier Jahreszeiten aufgeteilt. Mary wächst zusammen mit ihren vier Schwestern auf einem Bauernhof auf, auf dem der Vater die Mädchen zur harten körperlichen Arbeit antreibt. Einzig Marys Großvater ist der Mensch, dem sie sich anvertrauen kann und der auch dem Leser ein bisschen das Gefühl von Emotionalität geben kann. Ansonsten herrscht in der Familie ein rauer und liebloser Umgangston. Eines Tages schickt der Vater Mary zum Pfarrer der Gemeinde, denn dessen Frau ist krank und er braucht eine zweite Haushaltshilfe. Natürlich bekommt Marys Vater Geld dafür und Mary selber wird gar nicht gefragt. Das Leben des Mädchens ändert sich von nun an und an dieser Stelle möchte ich mit der Imhaltsangabe aufhören. Mich hat der Schreibstil total fasziniert. Mary schreibt halt, wie eine 15jährige, die aber gerade erst das Schreiben erlernt hat und so ist die Kommasetzung vor allem alles andere als korrekt. Aber genau das hat für mich den Charme dieser Geschichte ausgemacht. Das Mädchen ist aufmüpfig, sagt, was sie denkt und gerade das macht sie so unglaublich liebenswert. Sie ist in ihrer jugendlichen Naivität so ausdrucksstark und verletzlich zugleich. Ich konnte das Buch kaum aus den Händen legen und wollte wissen, wie die Geschichte weitergeht. Für mich ist diese kleine Geschichte von Seite zu Seite immer mehr ein ganz großer Schatz geworden, der mich am Ende schweigend, nachdenklich, mitfühlend und vor allem demütig zurückgelassen hat. Und wenn ich mich auch Stunden, nachdem ich das Buch zu Ende gelesen habe, frage, was wohl aus Mary geworden ist und ich sie richtig vermisse, hat die Autorin alles richtig gemacht! | |
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