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Die letzten Tage von Rabbit Hayes Die letzten Tage von Rabbit Hayes
von Anna McPartlin
464 Seiten - rororo
ISBN: 3499269228
Meine Bewertung bei Amazon:

Kurzbeschreibung lt. amazon.de:

Erst wenn das Schlimmste eintritt, weißt du, wer dich liebt.

Stell dir vor, du hast nur noch neun Tage. Neun Tage, um über die Flüche deiner Mutter zu lachen.

Um die Hand deines Vaters zu halten (wenn er dich lässt). Und deiner Schwester durch ihr

Familienchaos zu helfen. Um deinem Bruder den Weg zurück in die Familie zu bahnen. Nur neun Tage,

um Abschied zu nehmen von deiner Tochter, die noch nicht weiß, dass du nun gehen wirst ...

Die Geschichte von Rabbit Hayes: ungeheuer traurig. Ungeheuer tröstlich.


Meine Empfehlung:

"... ich werde leben, als ob ich nicht sterben müsste ..."

Zitat, Seite 454

Eigentlich verbringen wir nur 9 Tage mit Rabbit Hayes, einer Frau Anfang 40, die an Brustkrebs

sterben wird. Anhand des Titels ist diese Tatsache ja eigentlich auch bekannt und dennoch wehrt

sich im Leserherzen alles gegen ein Ende, das man so nicht haben möchte. Denn es werden die

letzten Tage im Leben der Rabbit Hayes sein und das unwiderruflich.

Und dennoch verbringen wir ihr ganzes Leben miteinander. Denn obwohl sie im Hospiz eingeliefert

wird und dort ans Bett gefesselt ist, tummeln sich ihre Lieben um sie. Ihre Geschwister, ihre

Neffen, ihre Eltern und vor allem auch ihre 12jährige Tochter. Und sie alle haben etwas zu

erzählen aus dem Leben von Rabbit Hayes.

Sie alle haben Erinnerungen an sie. Schöne, lustige, aber auch traurige. Sie machen Rabbit

lebendig, die zu diesem Zeitpunkt zwar noch lebt, aber eigentlich doch nur auf ihren Tod wartet.

Und so warten wir irgendwie mit. Und dennoch leben wir sie. Wir leben das Leben der Rabbit Hayes

rücktwärts mit und lernen, sie zu schätzen und liebzugewinnen.

Ich habe recht lange gebraucht, bis ich dieses Buch beenden konnte. Auf den ersten Seiten musste

ich weinen, weil viele Dinge in Verbindung mit meiner eigenen Vergangenheit standen und ich vor

allem die Wut nachvollziehen konnte, die Rabbits Eltern hatten, als sie erfuhren, dass Rabbits

Krebs nicht mehr heilbar ist. An dem Punkt hatte ich ein wenig Angst, das Buch weiterzulesen.

Doch ich tat es. Und ich kann sagen, dass ich im kompletten Mittelteil dann keine Träne mehr

geweint habe.

Aber je mehr ich dem Ende entgegenlas, desto mulmiger wurde mein Gefühl in der Magengegend und

ich las sehr langsam, um alles hinauszuzögern.

Natürlich habe ich am Ende auch geweint, doch hinterließ mich die Geschichte dennoch tröstlich

auf ihre ganz eigene Art und Weise. Rabbit Hayes ist einer dieser Charaktere, die eigentlich

nicht viel Platz in einem Buch füllen und es dennoch so wunderbar voll und satt machen. Es sind

nicht ihre eigenen Sätze und ihr eigenes Verhalten, das in die Geschichte zieht. Sondern das,

was sie in ihrem Leben geschaffen hat. Und das, wofür sie auf dieser Erde lebte.

Ein Buch, das zu Tränen rührt und dennoch Kraft und Mut gibt, für all die, die wir vermissen,

weiterzuleben. So gut wir können. Wir sollten leben, als ob wir nicht sterben müssten ...



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