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Einfach unvergesslich Einfach unvergesslich
von Coleman Coleman
416 Seiten - Piper
ISBN: 3492060013
Meine Bewertung bei Amazon:

Kurzbeschreibung lt. amazon.de:

Der Name deiner erstgeborenen Tochter. Das Gesicht deines Mannes. Dein Alter. Deine Adresse. Was wäre,

wenn du dich an all diese Dinge nicht mehr erinnern könntest? Was wäre, wenn es kein Gestern mehr

gäbe, sondern nur noch den Zauber einzelner Augenblicke? Neuerdings weiß Claire nicht mehr, welcher

Schuh zu welchem Fuß gehört. Oder wie das orangefarbene Gemüse heißt, das auf dem Herd köchelt. Und

manchmal geht sie im Pyjama spazieren. Sie weiß, dass das nicht normal ist. Und so schreibt sie, noch

bevor die letzte Erinnerung verblasst, all die großen und kleinen Momente der vergangenen Jahre

nieder. Wohl wissend, dass diese Gedankenschnipsel schon bald das Einzige sein werden, was ihrer

Familie von ihr bleibt. Dabei gibt es noch so viel zu erledigen: Sie muss sich mit ihrer Tochter

versöhnen und ihrem Mann zeigen, wie sie die Lieblingslasagne ihrer Kinder zubereitet. Sie muss ein

letztes Mal leben, frei sein, sich vielleicht auch neu verlieben. Denn wenn die Zeit davonrennt, ist

jede Minute kostbar.


Meine Empfehlung:

Ein Buch über das Vergessen

Das Hauptthema dieses Buches ist die "Alzheimer-Demenz", von der ich bis dahin dachte, dass sie nur sehr sehr alte Menschen betrifft. Doch habe ich aus der Geschichte erfahren, dass auch Menschen, die knapp über 50 sind, diese Krankheit bekommen können.

Claire ist einer dieser Menschen, die von der Krankheit heimgesucht werden. Sie lebt zusammen mit ihrer jungen erwachsenen Tochter und ihrer eigenen Mutter. Den Beruf als Lehrerin musste sie aufgeben, als die Krankheit diagnostiziert wurde. Schritt für Schritt begleitet der Leser Claire in die Welt des Vergessens. Beziehungsweise begleitet sie sich auch selber dorthin, denn (und das fand ich so so schlimm), sie ist noch nicht komplett erkrankt und vergisst nur manche Dinge und Wörter. Die meiste Zeit kann sie klar denken und ist sich vollkommen bewusst, was auf sie zukommen wird. Mir hat diese Tatsache sehr viel Angst gemacht und ich habe oft gedacht, dass es wohl "besser" wäre, wenn die Krankheit nicht so schleichend wäre, denn es scheint eine Qual für den Patienten zu sein. Zu wissen, dass man sich nach und nach von den nahestehenden Menschen "verabschieden" muss, weil es sein kann, dass man sich nicht mehr an sie erinnert. Und dennoch ist man zu diesem Zeitpunkt noch richtig unter ihnen.

Parallel zu den aktuellen Geschehnissen kann der Leser teilhaben an einem "Erinnerungsbuch", das Claire und ihre Verwandten schreiben. Wann immer ihnen danach ist, schreiben sie Dinge in das Buch hinein, an die sie sich erinnern. In der Hoffnung, dass man Claire so noch einige Zeit "bei sich behalten" kann.

Als eines Tages Claires Tochter verschwindet, setzt sie alles daran, sie wiederzufinden. Denn es gibt noch eine wichtige Sache, die sie ihr unbedingt erklären muss, bevor sie ihr Gedächtnis komplett passiert ...

Rowan Coleman hat diese Geschichte so einfühlsam und behutsam geschrieben, dass man Claire richtig lieb gewonnen hat und am Ende habe ich Tränen vergossen, weil ich sie "alleine lassen" musste.

Ein Buch über das Vergessen, dass man lieber vergessen würde, als es so hautnah miterleben zu müssen wie Claire. Und die Leser dieses Buches.

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