Todesfrist von Andreas Gruber 416 Seiten - Goldmann ISBN: 3442478669 Meine Bewertung bei Amazon: Kurzbeschreibung lt. amazon.de: Ein Serienmörder treibt sein Unwesen – und ein altes Kinderbuch dient ihm als grausame Inspiration. »Wenn Sie innerhalb von 48 Stunden herausfinden, warum ich diese Frau entführt habe, bleibt sie am Leben. Falls nicht – stirbt sie.« Mit dieser Botschaft beginnt das perverse Spiel eines Serienmörders. Er lässt seine Opfer verhungern, ertränkt sie in Tinte oder umhüllt sie bei lebendigem Leib mit Beton. Verzweifelt sucht die Münchner Kommissarin Sabine Nemez nach einer Erklärung, einem Motiv. Erst als sie einen niederländischen Kollegen hinzuzieht, entdecken sie zumindest ein Muster: Ein altes Kinderbuch dient dem Täter als grausame Inspiration – und das birgt noch viele Ideen ... Meine Empfehlung: Sehr gut ausgetüftelt! Das Cover lässt eine blutige Story vermuten, doch ich möchte direkt "Entwarnung" geben. Wirklich blutig geht es nicht zu. Das Buch können also auch Leser lesen, die es gerne etwas sanfter mögen. Was die Story an sich und vor allem die Spannung angeht, so kann ich allerdings keine Sanftheit versprechen, denn beim Lesen muss man fast aufpassen, die Seiten beim schnellen Umblättern nicht zu zerreißen. Der Prolog beginnt mit der Schilderung einer Folter, die mir in dieser Art aus Büchern bisher nicht bekannt vorkam und mir allein beim Lesen schon ein sehr beklemmendes Gefühl von Platzangst bescherte. Weiter geht die Story dann mit einer Frau, die in einem Dom tot aufgefunden wird. Sie wurde mit schwarzer Tinte ertränkt und als wenn das nicht schon schlimm genug wäre, handelt es sich auch noch um die Mutter der Kriminalkommissarin Sabine Nemez. Der Verdacht fällt auf den geschiedenen Vater von Sabine, doch sie glaubt nicht, dass er ihre Mutter auf dem Gewissen hat. Als später weitere Morde passieren, wird irgendwann eine Gemeinsamkeit entdeckt, die die Ermittler auf eine heiße Spur bringen. Die Kapitel werden teilweise in verschiedenen Erzählsträngen geschrieben und sind auch rückwirkend zu betrachten. So wechseln sie sich beispielsweise zwischen der Sicht der Polizei und einer Sache aus der Vergangenheit ab, die mit einer Psychotherapeutin zu tun hat. Ich fand es sehr spannend, diesen Beruf in einem Thriller zu finden und auf diese Art und Weise auch etwas mehr in die Psyche eines Menschen schauen zu können. Bis kurz vor dem Ende habe ich mich gefragt, wie der Autor es schaffen will, die einzelnen Erzählstränge und Morde unter einen Hut zu bringen, aber zum Glück konnte er mich mit einem zufriedenen Ende zurücklassen. Ein sehr spannend, sehr klug und detailliert ausgetüftelt geschriebener Thriller, der sehr an die Psyche geht! Auszug aus der Danksagung von Andreas Gruber: "Ich bin davon überzeugt, dass es frei nach William Faulkner bei der Schriftstellerei nicht um Ruhm und schon gar nicht um Gewinn geht, sondern darum, aus dem Material des menschlichen Geistes etwas zu schaffen, das vorher nicht existiert hat." Wollen wir hoffen, dass Geschichten wie diese auch immer da bleiben, wo sie hingehören: Im Geiste des Autors und in dem der Leserschaft ;-) | |
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