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Solange am Himmel Sterne stehen Solange am Himmel Sterne stehen
von Kristin Harmel
480 Seiten - Blanvalet
ISBN: 3442381215
Meine Bewertung bei Amazon:

Kurzbeschreibung lt. amazon.de:

Eine Liebe so unvergänglich wie die Sterne am Himmel …

Rose McKenna liebt den Abend. Wenn am Himmel über Cape Cod die ersten Sterne sichtbar werden, erinnert

sie sich – an die Menschen, die sie liebte und verlor, und von denen sie nie jemandem erzählte. Doch

Rose weiß, dass es bald zu spät sein wird, denn sie hat Alzheimer. Bald wird niemand mehr an das junge

Paar denken, das sich einst die Liebe versprach … 1942 in Paris. Als sie ihre Enkelin Hope bittet,

nach Frankreich zu reisen, ahnt diese nichts von der herzzerreißenden Geschichte, die sie dort

entdecken wird – von Hoffnung, Schmerz und einer alles überwindenden Liebe …


Meine Empfehlung:

Ein Buch, das GELEBT werden möchte!

Hope ist Mitte 30, alleinerziehende Mutter einer 12jährigen Tochter und Enkelin einer Großmutter,

die an Alzheimer erkrankt ist und im Heim lebt. Meistens erkennt Rose (die Großmutter) Hope nicht

bei deren Besuchen, doch eines Tages hat sie auf einmal lichte Momente, in denen sie klar zu sein

scheint. Als Hope mit ihrer Tochter ins Heim fährt, möchte Rose mit den beiden ans Meer fahren um

dort ein Gebäckstück zu zerbröseln und ins Wasser zu werfen. Natürlich sind Hope und Annie ratlos

und wissen nicht, was in Rose gefahren ist. Doch als Rose Hope einen Zettel gibt, auf dem sich Namen

und Jahreszahlen befinden und sie Hope dazu ermuntert, nach Paris zu fahren, um dort in die

Vergangenheit ihrer Großemutter zu tauchen, kann Hope sich nicht lange gegen den Wunsch wehren. Sie

lässt die kleine Familienbäckerei ein paar Tage geschlossen und begibt sich nach Frankreich, um dort

auf ein wahnsinniges Geheimnis zu stoßen, mit dem wohl niemand (auch ich nicht!) gerechnet hat.

Es ist eine dieser Geschichten, von denen man schon ahnt, dass es tränenreich und ergreifend wird.

Diese Geschichten, bei denen man das Gefühl hat, dass man die Charaktere (die einem schon nach ein

paar Seiten ans Herz gewachsen sind) beschützen möchte. Man möchte nicht, dass sie Dinge erfahren,

die sie aus ihrer Lebensbahn reißen könnten. Und dennoch möchte man dabei sein, wenn sich ihr Leben

ändert und auf einmal alles ganz anders ist, als sie ihr Leben lang dachten.

Cover und Titel lassen vermuten, dass es sich um einen reinen Liebesroman handelt. Doch das ist es

nicht. Es ist vielmehr die Geschichte von Rose und Hope. Großmutter und Enkelin. Die das, was sie

hatten, verloren haben oder verlieren werden und gleichzeitig Neues "gewinnen".

Sehr betroffen macht mich auch (und da verrate ich jetzt kein "Geheimnis" des Buches, denn im

Interview hat die Autorin auch schon darüber gesprochen) alles, was in dem Buch mit Auschwitz zu tun

hat. Ich lese es und weiß ja, dass all das passiert ist. Aber noch nie waren die Geschehnisse von

damals "so nah" an mir dran wie in dieser Geschichte. Es ist so furchtbar, dass es auf der Welt, in

der WIR leben, mal Menschen gegeben hat, die diese Dinge mit anderen Menschen gemacht hat. Und

natürlich ist auch heute noch alles schlimm, was Menschen mit Menschen in Kriegsgebieten machen.

Können wir nicht alle einfach nur über Bücher reden, über Blumenwiesen tanzen und uns lieb haben?

Warum muss es Waffen geben? Und Krieg? Und Hass? Wann erkennen diese Menschen, dass es ein WUNDER

ist, dass uns allen das Leben geschenkt wurde? Dass es nicht selbstverständlich ist, dass es DICH,

DICH und DICH und auch MICH auf dieser Erde gibt! Und auch, dass die Liebe nicht selbstverständlich

ist.

Mich machten diese Gedanken sehr traurig und die Geschichte in diesem Buch ging mir tagsüber nicht

aus dem Kopf und ich freute mich darauf, abends endlich weiterlesen zu können. Es fühlte sich an,

als würde es Rose und Hope und all die anderen wirklich geben.

Am Ende fragte ich mich, ob es wohl Menschen gibt, die bei diesem Roman KEINE Träne vergießen?

Vorstellen kann ich es mir nicht. Ich habe für die letzten 50 Seiten insgesamt ca. drei Stunden

gebraucht. Nur deshalb, weil ich mich so schwer von den Menschen darin lösen konnte und weil ich

immer wieder weinen musste.

Nach "Ein ganzes halbes Jahr" von Jojo Moyes für mich das zweite Buch in diesem Jahr, das mein Herz

auf eine fast schon unheimliche Art und Weise berührt hat.

Erwähnenswert finde ich auch die Rezepte für Kuchen und Plätzchen, die sich an jedes Kapitelende

heften. Ich habe in meinem Leben noch nie gerne gebacken, aber nach dem Lesen der Geschichte rund um

Rose und Hope fühle ich mich regelrecht 'verpflichtet', alle Rezepte nachzubacken. Ich bin es ihnen

irgendwie schuldig. Und wenn ein Buch SOWAS mit mir anstellt, dann frage ich mich wirklich, ob es

nun wahr war, was ich gelesen habe, oder ob es wirklich nur der Fantasie der Autorin entsprungen

ist.

Ein Buch, nach dessen Ende man erst einmal eine ganz lange Zeit einfach nur schweigen möchte. Weil

man die Charaktere so lieb gewonnen hat, sie vermisst und man den Gedanken eben nicht los wird, dass

es Rose, Hope, Annie und all die anderen doch irgendwo da draußen wirklich gibt ... Wundervoll!

Ich habe dieses Buch nicht gelesen, sondern GELEBT!

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