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Überman Überman
von Tommy Jaud
368 Seiten - Scherz
ISBN: 365100032X
Meine Bewertung bei Amazon:

Kurzbeschreibung lt. amazon.de:

Vom Vollidioten zum Millionär – und zurück …

Spätestens seit es bei meinem griechischen Finanzberater keine leckeren Kekse mehr gab zu den

Besprechungen, hätte ich etwas ahnen müssen. Den letzten Keks gab es, als ich einen rumänischen

Waldfonds erwarb und gehebelte Discountzertifikate auf Magerschwein – das ist so eine Art verschärfte

Wette darauf, dass der Preis für Magerschwein stabil bleibt, und das ist gar nichts Besonderes, weil

das gibt es auch für Rinder und Baumwolle und fettes Schwein. Immer wieder scherzten Kosmás Nikifóros

Sarantakos und ich über all die Teilzeit-Apokalyptiker, die sich aus Angst vor der Eurokrise zitternd

Goldmünzen unter die Salamischeiben ihrer Tiefkühlpizzas steckten.

Und dann kam der Tag, an dem mir Sarantakos in nahezu arglistiger Beiläufigkeit offenbarte, dass mein

Plan nicht wirklich aufgegangen sei.

»Warum denn plötzlich ›mein Plan‹?‹, hörte ich mich noch fragen, aber erst in der Tiefgarage begriff

ich, was die minus 211,2 Prozent in meinem Portfolio-Report wirklich bedeuteten: Privatinsolvenz,

Gosse und Drogensucht mit nachfolgendem Ausfall der Schneidezähne. Nicht mal das Studium meiner

Freundin würde ich noch finanzieren können. Der einzige Ausweg lag darin, mich ebenso schnell wie

klammheimlich wieder aus dieser unsäglichen griechischen Scheiße zu ziehen – ich musste zum Überman

werden!


Meine Empfehlung:

Bescheuert, bekloppt, Jaudistisch!

Ich habe bisher alle Bücher von Tommy Jaud gelesen und liebe vor allem die Romane rund um Simon

Peters. Deshalb hab ich mich sehr gefreut, als ich hörte, dass er endlich mal wieder den Protagonist

in diesem Buch spielen sollte.

Während er in 'Millionär' ja noch steinreich war, hat er inzwischen all sein Geld verloren und

versucht auf die 'beklopptesten' Arten und Weisen, sein Geld wieder zu vermehren. Doch nachdem ihm

sein Anwalt erklärt, dass er Jamie Oliver nicht dafür verklagen kann, dass dieser in seinem Kochbuch

eine Zubereitungszeit von 30 Minuten angegeben hat, die Simon selber aber um ein zigfaches erhöhen

müsste und dass man auch durch Verbesserungsvorschläge für Mc Donalds nicht wirklich reich werden

kann, kommt ihm der nahende Weltuntergang am 21.12.2012 wie gerufen. Denn womit kann man mehr Geld

verdienen, als mit der Angst der Menschen?

Nachdem Simon die DADAistische Formel ausgerechnet hat, kann es mit der Planung losgehen, doch dass

ihm dabei sehr viele Steine in den Weg gelegt werden, dürfte wohl jedem Leser klar sein.

Wenn ich in der Überschrift 'Bescheuert, bekloppt, Jaudistisch' schreibe, so ist dies alles andere

als negativ. Denn ich LIEBE diesen wunderbar trockenen, kodderschnauzigen Humor von Tommy Jaud. Ich

glaube, bei jeder Mailsignatur 'von meinem iPhone gesendet' muss ich fortan an etwas ganz anderes

denken, das hier wohl leider durch die Zensur fallen würde und was jetzt nur die Leser verstehen,

die diesen Roman bereits kennen. Und 'Angry Birds' kann ich (rein biologisch gesehen) leider auch

nicht so spielen, wie Simons Kumpel im Buch.

Kalauer, die man sich alle merken möchte, aber gar nicht merken kann, weil es einfach zu viele sind,

reihen sich hier Seite an Seite. Ich habe nicht selten laut gelacht über die 'bescheuerte' Denkweise

des Autors und fühle mich genauso wie nach dem Lesen seiner anderen Bücher: Einerseits verliebt in

den saukomischen Humor, andererseits gekitzelt an meiner eigenen Phantasie, die ich mit dieser Story

wieder mal so richtig aufpolieren könnte!

Simon Peters rules! Und Tommy Jaud sowieso! Und ich glaube ja, dass man selber (ein wenig)

bescheuert und bekloppt sein muss, um über diese Art von Humor lachen zu können. Ich bin es. Und

psssst ... ich steh sogar dazu!

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