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Ich nehme alles zurück und behaupte das Gegenteil Ich nehme alles zurück und behaupte das Gegenteil
von Juli Rautenberg
416 Seiten - Blanvalet
ISBN: 3442380227
Meine Bewertung bei Amazon:

Kurzbeschreibung lt. amazon.de:

Von Exfreundinnen, In-spe-Schwiegermüttern und dem ersten gemeinsamen Liebesurlaub …

Juli musste echt einiges durchstehen, um den Mann ihrer Träume zu finden. Bis zum Happy End hat sie gedatet, was das Zeug hielt. Aber halt! Happy? End? Es geht doch gerade erst los! Mit Konrad an ihrer Seite durchliebt und -lebt sie das nächste Jahr. Und sie erfährt den ganz normalen Wahnsinn einer frischen Beziehung: von »Wie werde ich seine zickige Exfreundin los?« bis zum Schwiegermutter-Härtetest. Nur gut, dass Juli über all dies ihren Humor nicht verliert. Denn wo gelacht wird, wird geliebt!




Meine Empfehlung:

Eigentlich heißt Juli Rautenberg ja Andrea Koßmann

Ich glaube, ich habe noch nie ein Buch gelesen, in dem die Autorin wirklich über sich selber schreibt. Beziehungsweise nannten sich die Autorinnen, die eventuell über sich selber geschrieben haben, dann im Buch immer anders und benutzten nicht ihren eigenen Namen. Deshalb 'verunsicherte' mich die Geschichte rund um Juli Rautenberg ab und zu ein wenig, weil ich nicht weiß, ob alles wirklich so passiert ist, wie in dem Buch oder nicht. Aber das ist eigentlich auch ganz egal. Denn viel wichtiger ist es doch, dass auch genauso gut MEIN Name in dem Buch hätte stehen können, denn ich konnte mich sowas von gut mit ihr identifizieren!

So wie ich es verstanden habe, scheint die Vorgeschichte dieser Geschichte aus dem Debüt-Roman der Autorin zu stammen, den ich demnächst auch unbedingt lesen möchte. Dort möchte sie wohl einen Mann kennenlernen, den sie dann in diesem Buch bereits an ihrer Seite hat. Und dieser Mann ist Konrad. Eigentlich ein recht netter Typ, der es nicht immer leicht mit Juli hat. Aber ... hallo? Was ist eine Frau, die unkompliziert ist? Langweilig? Öde? Keine Ahnung, denn ich kenne keine.

Konrad und Juli ziehen zum Anfang des Romans in eine gemeinsame Wohnung, beziehungsweise zieht Konrad bei Juli ein. Ich finde, das Zusammenleben schaut anfangs sehr harmonisch aus (wenn man mal davon absieht, dass Juli drei Tage nicht auf's Klo kann, weil sie sich ... nun ja ... nicht traut! Und oh mein Gott, wie sehr ich diese Situationen kenne und wie sehr ich darüber lachen konnte! Und dann gibt es da noch Eberhard, den Beziehungsschnittlauch ... herrlich!!), doch schon bald treten Probleme in Form der Ex-Freundin auf, die Konrad wohl doch ganz gerne zurück hätte und in genau diesen Gedanken kann sich Juli wunderbar hineinsteigern. Auch die Mutter von Konrad ist nicht gerade easy zu handeln und legt Juli einige Steine in den Weg.

Was sich jetzt anhört, wie eine ganz normale Beziehungskiste, wäre es vielleicht auch, wenn alles nicht so irrsinnig lustig geschrieben wäre. MEINEN Humor trifft die Autorin mit ihrem auf den Punkt. Aber sowas von! Ich habe sehr sehr oft an vielen Stellen des Buches laut gelacht und vor mich hingebrabbelt 'Kennichkennichkennich!!!!' und gleichzeitig war ich froh, dass ich anscheinend mit vielen meiner Gedanken nicht allein da stehe. Juli neigt dazu, recht 'normale' Dinge so dermaßen in ihren Gedanken zu dramatisieren, dass man sie einerseits schütteln möchte, andererseits aber wirklich weiß, dass man in dieser Situation ganz GENAU SO handeln würde. Und da ist es auch völlig wurscht, dass die Autorin gerade mal Ende 20 ist und ich schon Anfang 40. Nicht, dass ich Juli Rautenberg die Illusion nehmen möchte, dass sich in zunehmendem Alter da noch irgendwas ändern würde (man sieht es ja an mir), aber ... nun ja ...

Mich hat dieser Roman wunderbar unterhalten, ich habe mich köstlichst über den Wortwitz amüsiert (der ab und zu versteckt zwischen den Zeilen lag. Man muss nur die Gabe haben, ihn auch zu finden! Beziehungsweise die gleiche Art Humor). Ich liebte es, wenn sie in ihren Phantasiewelten aus den berühmten Mücken die noch berühmteren Elefanten machte und ich lachte sehr über einzelne Situationen, in die sie sich begab. Sie ließ mich teilhaben an ihrem Kopfkino, das meinem so so ähnlich ist. Ich selber hasse mich manchmal dafür, dass ich mir Dinge so dermaßen zurechtspinne und ich glaube, ein kleines bisschen hasst Juli sich auch dafür. Umso witziger ist es dann aber doch, wenn man im Nachhinein selber über sich lachen kann und das kann sie anscheinend.

Für mich ein absoluter Edelstein der lustigen Frauenunterhaltung. Ich freue mich nun noch auf das erste Buch der Autorin und hoffe sehr, dass sie im nächsten Jahr ein weiteres Buch auf den Markt werfen wird, denn ich möchte doch so gerne wissen, wie die Geschichte weitergeht! Am Ende hatte ich übrigens sogar eine leichte Gänsehaut und kleine Rührungstränchen in den Augen. Hach :-)



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