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Shades of Grey - Geheimes Verlangen (1. Teil der Trilogie) Shades of Grey - Geheimes Verlangen (1. Teil der Trilogie)
von E. L. James
608 Seiten - Goldmann
ISBN: 3442478952
Meine Bewertung bei Amazon:

Kurzbeschreibung lt. amazon.de:

Sie ist 21, Literaturstudentin und in der Liebe nicht allzu erfahren. Doch dann lernt Ana Steele den reichen und ebenso unverschämt selbstbewussten wie attraktiven Unternehmer Christian Grey bei einem Interview für ihre Uni-Zeitung kennen. Und möchte ihn eigentlich schnellstmöglich wieder vergessen, denn die Begegnung mit ihm hat sie zutiefst verwirrt. So sehr sie sich aber darum bemüht: Sie kommt von ihm nicht los. Christian führt Ana ein in eine dunkle, gefährliche Welt der Liebe – in eine Welt, vor der sie zurückschreckt und die sie doch mit unwiderstehlicher Kraft anzieht …


Meine Empfehlung:

Schwarz, weiss, GRAU!

Okay okay, ich gebe es zu. Anfangs wollte ich dieses Buch gar nicht lesen. Erotikromane gehören nicht zu meinen bevorzugten Genres (und werden es auch nach dem Lesen dieses Buches nicht tun), aber der Hype rund um das Buch faszinierte mich irgendwann so sehr, dass ich mir gerne eine eigene Meinung bilden wollte. Also griff ich zum Buch und tat mich in den ersten vier Kapiteln sehr schwer mit dem Schreibstil. Wenn es diese wahnsinnig vielen Wortwiederholungen ("Unterbewusstsein", "innere Göttin", "Kontrollfreak") nicht gegeben hätte, hätte ich es irgendwie angenehmer gefunden. Im Normalfall, und wenn es sich bei diesem Buch nicht um DAS megagehypte Buch schlechthin gehandelt hätte, hätte ich es wohl spätestens an dieser Stelle beiseite gelegt. Aber ich hatte mir vorgenommen, das Lesen gnadenlos durchzuziehen. Vielleicht habe auch ich dahingehend eine kleine masochistische Ader in mir entdeckt?

Ab dem fünften Kapitel fing die Story an sich an, mich für sich zu gewinnen. Ich mochte Christian Grey zwar von Anfang an nicht, weil er viel zu dominant und beherrschend ist und seine stalkerischen Fähigkeiten grenzten für mich schon fast an Kriminalität, aber dennoch reizte es mich, weiter durch das berühmte Schlüsselloch zu schauen. Ana empfand ich mit ihren 21 Jahren doch sehr naiv und extrem unschuldig, aber ich denke, dass die Geschichte eben nur SO 'funktioniert'. Was wäre 'Shades of Grey' mit einem 'normalen' Mann und einer 'normalen' Frau? Einheitsbrei? Es würde sich auf jeden Fall nicht aus der Masse abheben.

Nachdem die Story mich dann für sich begeistern konnte, merkte ich, dass ich teilweise beim Lesen Angst bekam. Natürlich kommt auch ein Christian Grey nicht aus dem Buch gekrochen, um mir den Hintern zu versohlen, aber ein wenig Unbehagen konnte ich doch empfinden, bei der Vorstellung, dass es Menschen gibt, die ihr Leben mit dieser Art Fetisch leben. Mit Ana als unterwürfige Frau konnte ich mich auch nicht identifizieren, aber gerade das machte mir beim Lesen dann irgendwann Spaß. Dass ich 'nur' Zuschauer war und nicht selbst betroffen.

Die dann folgenden SM-Szenen hatte ich mir zuvor ehrlich gesagt 'schlimmer' vorgestellt und auch hier schwang beim Lesen immer ein wenig Angst bei mir mit. "Schaffe ich es, diese berühmt berüchtigten Szenen zu lesen oder werde ich mich angewidert fühlen?" Es ist zwar nicht so, dass ich die Szenen erregend fand, aber sie passten einfach in die Story hinein und dadurch, dass z. B. bestimmte Körperteile nicht vulgär geschildert waren, fand ich es sehr angenehm, diese Szenen zu lesen.

Dieses Buch ist für mich natürlich kein Highlight im literarischen Sinne und es gab auch keine Sätze, die ich mir in mein 'Buch der schönen Sätze' übertragen habe, aber die Story an sich war es, die mich in seinen Bann gezogen hat. Und zwar so, dass ich nun gespannt bin auf den zweiten Teil!

Anmerken möchte ich auch noch, dass es durch den doch recht einfachen Schreibstil sehr flüssig zu lesen war. Die 600 Seiten hatte ich sehr schnell gelesen, weil man das Buch einfach 'so runterlesen' kann.

Dieser Ausflug in ein mir unbekanntes Genre hat mir gut gefallen, aber ich hätte das Buch nicht gelesen, wenn es nicht diesen Mega-Hype geben würde. Ich weiß auch jetzt schon, dass es nur ein kleiner Ausflug war und ich nach der Trilogie so schnell nicht wieder zu einem solchen Genre greifen würde. Aber einzig und allein deshalb, weil ich andere Genres bevorzuge und dann lieber aus den anderen Bereichen Bücher lese.

Dieses Buch war für mich eine nette, willkommene Abwechslung, von der ich anfangs nicht dachte, dass die Geschichte mich so dermaßen packen könnte! Da dieses Buch sehr polarisiert und es oft nur Schwarz und Weiß gibt, was die Meinungen angeht, so reihe ich mich in die Riege der Menschen ein, die dieses Buch 'GRAU' sehen. Aber mit mehr Tendenzen zu weiß, als zu schwarz!

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