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Die unglaubliche Geschichte des Henry N. Brown Die unglaubliche Geschichte des Henry N. Brown
von Anne Bubenzer
416 Seiten - Thiele
ISBN: 3851790286
Meine Bewertung bei Amazon:

Kurzbeschreibung lt. amazon.de:

Ein kleiner Bär mit einem großen Herzen lässt sein Leben Revue passieren. Und er zeigt uns: Liebe ist eine Sprache, in der ohne Worte alles gesagt werden kann. Henry N. Brown wird am 16. Juli 1921 als Teddybär geboren. Er erblickt das Licht der Welt, als ihm das zweite Auge angenäht wird. So beginnt ein Leben, wie es turbulenter nicht sein kann. Eine Odyssee durch Europa: durch England, Frankreich und Deutschland, Norwegen, Italien und Ungarn. Durch das zwanzigste Jahrhundert, durch Krieg und Frieden, durch Höhen und Tiefen - gesehen durch die Augen und erlebt mit dem Herzen eines Teddybären. Auch Augenblicke höchster Gefahr bleiben Henry nicht erspart: Immer wieder geht er verloren, verliert er die Menschen, denen er Trost und Liebe schenkt, erlebt er Flucht und Rettung. In einem Paket kommt er ins Beaujolais, wo er beinahe in einem Weinfaß ertrinkt und fast bei einem Waldbrand von den Flammen erfaßt wird. Er verbringt lange Jahre als Hotelteddy in Florenz, doch immer wieder ist er auch Augenzeuge großer historischer Ereignisse. Bis er nach Wien gelangt und kurz vordem Jahrtausendwechsel in einem Bären- und Puppenladen ein letztes Mal den Besitzer wechselt.Wie jeder Teddy ist auch Henry sprach- und bewegungslos. Er verbringt sein Leben als Zuhörer. Er ist den Menschen ein Spiegel. Er gibt ihnen all das, was sie nirgendwo anders finden. Er macht ihnen ihr Herz leichter. Henry N. Brown hat vieles erlebt und alles kennengelernt: Angst und Hoffnung, Einsamkeit und Trost, Sehnsucht und Glück. Doch während all der Jahre hat niemandentdeckt, dass Henry einen kleinen Gegenstand in der Brust trägt, den er für sich immer nur "Die Liebe" nennt. Ein Geheimnis, das er sein ganzes Leben lang bewahrt und das nicht einmal er selbst kennt. Ein Geheimnis, das ihn von allen anderen Bären unterscheidet ...

inspirierende Lektüre für alle, die über ihr Leben nachdenken wollen und auf der Suche nach Erkenntnis und spiritueller Erfahrung sind.


Meine Empfehlung:

"Der Mensch flieht, der Bär lernt." (S. 108)

Im Juli 1921 erblickt Henry N. Brown die Welt. Denn an dem Tag näht ihm seine Erfinderin das zweite Auge ins Gesicht. Und genau von diesem Tage an beobachten wir sein Leben. Wir nehmen teil an dem Leben eines Teddybären, der viele Länder bereist hat und von vielen Menschen, egal ob groß oder klein, besessen worden ist. Er hat sie getröstet, hat sie geliebt, hat ihnen Zuversicht gegeben. Er hat sie beim Streiten beobachtet, ihnen zugehört, sich von ihnen getrennt und wieder neue Menschen kennengelernt. Denn ab und zu ging er verloren und wurde von anderen Menschen wiedergefunden, die ihn ins Herz schlossen und es gab auch Zeiten, in denen er nicht viel von der Welt gesehen hat, weil er nur durch eine Glasvitrine schaute und nie gestreichelt wurde. Doch wenn man ihn brauchte, so war er immer da.

Was sich hier anhört wie ein fantastisches Märchen ist viel mehr als das. Schon auf den ersten Seiten verliebte ich mich in das Vorwort dieser Geschichte. In ihr schreibt der Verleger von seinem ganz eigenen Henry N. Brown und dass es ihn wirklich gibt. Allein dieses Vorwort ist so wunderschön geschrieben, dass ich mich schnell in dieses Buch verliebte. Vom wunderschönen Cover mal ganz abgesehen, dem ich bereits beim ersten Anblick verfallen war.

In die Geschichte selber versank ich sehr sehr schnell und was ich bereits nach zehn Seiten tat, war folgendes: Ich ging zu meinem Bücherregal und nahm dort meinen eigenen Teddy heraus. Ein Teddy, den ich zu meiner Geburt im Jahre 1969 geschenkt bekommen habe. Er ist zwar nicht so viel in der Welt herumgereist wie Henry N. Brown, aber ich begann nachzudenken, was ER alles schon erlebt hat. Er hat meine komplette Kindheit mit mir geteilt, das erste Verliebtsein, den ersten Liebeskummer. Er hat die Poster meiner Jugendpopstars an den Wänden gesehen, er hat den Auszug aus dem Elternhaus mitgemacht. Er hat viele Menschen kommen und viele auch wieder gehen sehen. Er hat soviel mit mir geteilt. Alles. Mein Leben.

Doch war mir dies nie bewusst. Er war eben 'einfach immer da'. Aber nie so, dass ich mir großartige Gedanken darüber gemacht habe. Seitdem ich die Geschichte von Henry N. Brown aber kenne, sehe ich diesen Teddy mit ganz anderen Augen. Es hat mich sehr melancholisch gestimmt, weil ich an viele viele Dinge zurückdenken musste, die ich längst vergessen hatte. Viel hat sich in 42 Jahren meines Lebens geändert und viele Dinge und auch Menschen haben mich verlassen. Aber er ... er ist immer geblieben und wird es wohl auch bis an mein Lebensende tun. Und dieser Gedanke ließ mich beim Lesen dieses Buches einfach nicht mehr los. Auf seine Teddy-Art hat er mich mein Leben lang beobachtet und ich habe ihm oft nur einen Blick geschenkt, wenn ich mit dem Staubwedel über ihn hinweggegangen bin. Wie achtlos es von mir war, wurde mir erst bei der Geschichte von Henry N. Brown bewusst. Denn auch Teddybären haben ein Herz und in diesem Herzen steckt ganz ganz viel Liebe.

Für mich ist die Geschichte um Henry N. Brown nicht nur unglaublich, sondern so tief in meinem Herzen verankert, dass ich wohl jeden Teddy auf dieser Welt nun mit diesen 'anderen Augen' sehen werde.

Eine Geschichte, die das Herz erwärmt, wenn man bereit ist, es für Henry N. Brown zu öffnen und ist es erst einmal geöffnet, so wird man Platz haben für all die längst vergessenen Erinnerungen, die auf einmal im Herzen geweckt werden. Und ich bin mir sicher, man wird dem kleinen Teddy dort für immer ein Heim geben, dass er wirklich verdient hat.

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