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Der Junge, der Träume schenkte Der Junge, der Träume schenkte
von Luca Fulvio, Di
784 Seiten - Bastei Lübbe
ISBN: 3404160614
Meine Bewertung bei Amazon:

Kurzbeschreibung lt. amazon.de:

New York, 1909. Aus einem transatlantischen Frachter steigt eine junge Frau mit ihrem Sohn Natale. Sie kommen aus dem tiefsten Süden Italiens - mit dem Traum von einem besseren Leben in Amerika. Doch in der von Armut, Elend und Kriminalität gezeichneten Lower East Side gelten die gnadenlosen Gesetze der Gangs. Nur wer über ausreichend Robustheit und Durchsetzungskraft verfügt, kann sich hier behaupten. So wie der junge Natale, dem überdies ein besonderes Charisma zu eigen ist, mit dem er die Menschen zu verzaubern vermag ...


Meine Empfehlung:

Tolle Atmosphärenfamilienlebensgeschichte

Ich fange zunächst mit der Sache an, die mich fürchterlich an diesem Roman 'störte', denn dann habe ich die 'Beschwerde' direkt hinter mir. Das Schlimmste an diesem Buch ist nämlich die Tatsache, dass es nur eine Taschenbuchausgabe gibt. Ich bin eine absolute Hardcoverliebhaberin und ein Buch mit einem so tollen Cover (gepaart mit einer wunderschönen Familiengeschichte) hätte es eigentlich verdient, als gebundenes Schmuckstück in die Hände eines Lesers zu geraten. Das ist dann aber auch schon der einzige Kritikpunkt :-)

Die Geschichte beginnt zu Anfang des 20. Jahrhundert. Das junge Mädchen Cetta wird von ihrer Mutter 'verunstaltet', damit Männer sie eher verabscheuen, als anschauen. Doch leider geht ihr Plan nicht ganz auf und so wird Cetta eines Tages vergewaltigt. Aus dieser Vergewaltigung entsteht ein Kind, das Cetta 'Natale' nennt. Da sie nicht ihr Leben in dem Land verbringen möchte, in dem sie selber geboren wurde (Italien), macht sie sich auf den Weg nach Amerika. Da sie aufgrund der Vergewaltigung ihre Seele längst von ihrem Körper getrennt hat, scheint es ihr kaum etwas auszumachen, dass der Weg in die vermeintliche Freiheit mit Prostitution einhergeht. Sie tut es immerhin nicht nur für sich allein, sondern vor allem auch aus dem Grund, Natale ein besseres Leben zu bescheren.

In Amerika angekommen, kann niemand etwas mit dem Namen 'Natale' anfangen und so wird der kleine Junge fortan 'Christmas' genannt. Zu Anfang wusste ich noch nicht, ob ich mit diesem Namen Probleme bekommen könnte, denn als Name ist er nun mal nicht geläufig, doch diese Befürchtung verlor ich schnell. Cetta und Christmas sind von nun an auf sich allein gestellt, doch steht ihnen schon bald ein Mann Namens Sal bei. Mehr möchte ich an dieser Stelle nicht über die Handlung des Buches schreiben.

Die Lebensgeschichte von Cetta und Christmas verläuft nicht unbedingt so, dass dramatische Dinge passieren und dennoch klebte ich an den Seiten, weil ich immer wissen wollte, wie das Leben der beiden weitergeht. Natürlich darf auch ein wenig Liebe nicht in dieser Geschichte fehlen, doch spielt sie keine wirklich zentrale Rolle. Eher fiebert man hier unterschwellig mit, wie sich die Dinge entwickeln könnten. Aber vielmehr geht es um die Entwicklung des Jungen und was er aus seinem Leben macht, in dem er keinen guten Start hatte.

Der Titel ist meiner Meinung nach ein wenig irreführend, denn zu Anfang dachte ich, dass fantasylastige Sequenzen eine Rolle spielen könnte (ich muss dazu sagen, dass ich Fantasy nicht mag), doch merkte ich natürlich irgendwann, dass die 'Träume' im Titel eine andere Bedeutung haben.

Obwohl das Buch fast 800 Seiten hat und die Geschichte darin sehr dicht geschrieben ist, kommt zu keiner Zeit Langatmigkeit vor. Wer Familiengeschichten mag, wird schnell in dieses Buch hineinfinden und am Ende gar nicht mehr aus der Geschichte hinauskrabbeln wollen. Doch leider hatte auch dieses Buch eine letzte Seite.

Ein toller Schmöker mit einer unheimlich fesselnden Atmosphäre für kalte Winterabende!

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