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Adams Erbe Adams Erbe
von Astrid Rosenfeld
384 Seiten - Diogenes
ISBN: 3257067720
Meine Bewertung bei Amazon:

Kurzbeschreibung lt. amazon.de:

Adam Cohen ist 1938 achtzehn Jahre alt. Edward Cohen wird um das Jahr 2000 erwachsen. Zwei Generationen trennen sie aber eine Geschichte vereint sie. Von der Macht der Familienbande und der Kraft von Wahlverwandtschaften erzählt dieses Debüt, und davon, dass es nur einer Begegnung bedarf, um unser Leben für immer zu verändern.


Meine Empfehlung:

Räume voll verlorener Träume

Der erste Absatz dieses Buches war es, der mich sofort in seinen Bann zog. 'Fängt man an zu schreiben, weil es jemanden gibt, dem man alles erzählen will? Fängt man an zu erzählen, weil der Gedanke, dass alles einfach verschwinden soll, unterträglich ist?'

Denn er machte mich neugierig auf die Geschichte, die die Autorin in diesem Debütroman erzählen wollte. Zunächst lernen wir Edward kennen und begleiten ihn ein halbes Leben lang. Er lebt mit seiner Mutter zusammen, hat seinen Vater nie kennengelernt und weiß nicht mal ob dieser aus Schweden oder Norwegen oder sonst wo herkommt. Als seine Mutter einen Mann kennenlernt, den sie später auch heiratet, erfährt er, was Gewalt ist und obwohl sein Stiefvater ihn und seine Mutter schlägt, liebt er ihn. In die Schule geht er anfangs nicht, doch schafft er es am Ende doch, seinen eigenen Weg zu gehen, einen Schulabschluss zu machen und in seinem Job erfolgreich zu werden.

Im Haus seiner Großeltern gab es einen Dachboden, den er nie betreten durfte. Als er längst erwachsen ist und seine Großmutter stirbt, zieht es ihn in dieses Haus zurück und er macht auf dem Dachboden eine Entdeckung, die ihm endlich erklären wird, warum seine Familie immer sagt, er hätte so eine Ähnlichkeit mit seinem Großonkel Adam, den er nie kennengelernt hat. Denn im zweiten Teil erzählt Adam seinen Teil der Geschichte, der 1938 beginnt und den Leser mitten in die Geschehnisse rund um die Judenverfolgung wirft, in der Adam die junge Anna kennenlernt, die eines Tages plötzlich verschwindet und dem Leben von Adam eine ungeahnte Wendung bringt.

Die Geschichten von Edward und Adam verbinden sich und obwohl sie auf zwei vollkommen verschiedenen Zeitebenen stattfinden, so stammen sie doch aus einer Familie. Und am Ende wird sie auch das Leben von Edward verändern.

Astrid Rosenfeld ist mit diesem Buch ein ganz wunderbares Werk gelungen, in dem sich die Neugier auf das ominöse Erbe Adams mit dem wunderschönen, teilweise fast poetischen Schreibstil verbindet. Ein Buch, das nachdenklich zurücklässt und auch ein Stück weit traurig, denn der Leser stellt sich schon die Frage, wie Adams Leben verlaufen wäre, wenn ... aber das müsst ihr selber lesen.

Ein tolles Debüt einer Autorin, die ich fortan im Auge behalten werde.

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