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Der Märchenerzähler Der Märchenerzähler
von Antonia Michaelis
446 Seiten - Oetinger
ISBN: 3789142891
Meine Bewertung bei Amazon:

Kurzbeschreibung lt. amazon.de:

Geliebter Mörder? Atemlos spannend - ein Meisterwerk von Antonia Michaelis.

Abel Tannatek ist ein Außenseiter, ein Schulschwänzer und Drogendealer. Wider besseres Wissen verliebt Anna sich rettungslos in ihn. Denn es gibt noch einen anderen Abel: den sanften, traurigen Jungen, der für seine Schwester sorgt und der ein Märchen erzählt, das Anna tief berührt. Doch die Grenzen zwischen Realität und Fantasie verschwimmen. Was, wenn das Märchen gar kein Märchen ist, sondern grausame Wirklichkeit? Was, wenn Annas schlimmste Befürchtungen wahr werden? Ein temporeicher Thriller und ein zu Herzen gehende Liebesgeschichte lässt nicht los! Eindrucksvoll, begeisternd und abwechslungsreich - eine ganz neue Antonia Michaelis.


Meine Empfehlung:

Das weiße Rauschen und das blaue Licht

Anna und Abel besuchen als 17- und 18jährige die gleiche Schule. Eigentlich ist das schon alles, was sie auf den ersten Blick vereint. Abel wird als der Außenseiter der Schule deklariert. Weil er anders ist. Weil er seltsam ist und weil er Dinge macht (wie z. B. Drogen verkaufen), die man tunlichst nicht machen sollte. Doch Anna sieht mehr in ihm und ihr wird schnell klar, dass sie den anderen Abel in dem Jungen kennenlernen möchte. Denn sie hat sich in ihn verliebt.

Nach und nach kommen sich die beiden näher und als Anna erfährt, dass Abel eine kleine Schwester hat, der er Märchen erzählt, fängt auch sie an, sich für diese Märchen zu interessieren. Doch als sie plötzlich das Gefühl bekommt, dass die Märchen vielleicht gar keine Märchen sind, sondern dass sie in die Realität der Jugendlichen eingreifen können, ist es schon fast zu spät, dem Sog der Geschichte zu entkommen.

Mehr möchte und kann ich über den eigentlichen Inhalt des Buches nicht verraten, denn jedes Wort, das nun noch kommen würde, wäre eines zuviel. Vielmehr möchte ich auf den wunderbaren Schreibstil der Autorin (die mir bis zu diesem Buch gänzlich unbekannt war) eingehen. Sie schreibt melodisch, manchmal fast poetisch und obwohl die Geschichte einerseits sehr dicht erzählt wird, lässt sie dem Leser genug Freiraum für eigene Spekulationen. Und diese wird mit Sicherheit jeder Leser haben, denn von Anfang an schwebte auch bei mir ein riesiges Fragezeichen über den Seiten. Man merkt sehr schnell, dass irgendwas nicht stimmt, aber die Autorin lässt den Leser bis zur letzten Seite mit diesen Fragezeichen jonglieren.

Ich habe etwas länger für dieses Buch gebraucht, was nicht damit zu tun hatte, dass ich das Buch langatmig gefunden hätte, sondern eher, weil ich der Meinung bin, dass man diese Geschichte ganz langsam lesen MUSS. Man muss beim Lesen sehr viel aufpassen, auf kleine Dinge achten, aufmerksam sein und auch mal seine Fantasie spielen lassen.

Als ich das Buch am Ende zuschlug, musste ich zwar nicht weinen, aber ich fühlte mich gelähmt und hatte Tränen in den Augen. Erstens, weil die Geschichte ein Ende gefunden hatte, doch zweitens auch, weil sie mich so sehr ergriffen hat.

Und obwohl dieses Buch als Jugendbuch deklariert wird, möchte ich darauf hinweisen, dass Jugendliche mit einem sehr zarten Gemüt vielleicht lieber noch ein, zwei Jahre mit dem Lesen warten sollten, denn in meinen Augen waren manche Stellen schon sehr heftig beschrieben. Mir hat es zwar gefallen und ich werde Nachts auch weiterhin gut schlafen können, aber ich bin ja auch nicht 14, sondern 41 :-)

Rundum: Ein toller Schmöker, der es zu verstehen weiß, Märchen und Realität zu vereinen!

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