Interview mit Sabine Kornbichler








Sabine Kornbichler

Biographie:
Sabine Kornbichler wurde 1957 in Wiesbaden geboren und verbrachte ihre gesamte Schulzeit in Cuxhaven. Nach dem Abitur studierte sie in Hamburg Volkswirtschaftslehre und startete anschließend ihre Berufslaufbahn als Texterin und Beraterin in einer Frankfurter PR-Agentur. Acht Jahre später wechselte sie in eine private Vermögensverwaltung, im Anschluss daran in eine Unternehmensberatung.

1997 wandte sie sich schließlich dem kreativen Schreiben zu. Noch im selben Jahr erhielt Sabine Kornbichler für eine ihrer Kurzgeschichten den 2. Platz im Limburgpreis. Im Jahr darauf schrieb sie ihren ersten Roman, der im Mai 2000 bei Knaur unter dem Titel "Klaras Haus" veröffentlicht wurde. Es folgten die Romane "Steine und Rosen", "Majas Buch", "Annas Entscheidung", "Nur ein Gerücht" und „Im Angesicht der Schuld“ sowie der Kurzgeschichtenband "Vergleichsweise wundervoll".

Seit 1998 lebt Sabine Kornbichler mit ihrem Mann und ihrem Hund in Düsseldorf und arbeitet dort als Autorin. Für den Sommer 2007 ist der Umzug nach Berlin geplant.

Bisherige Bestseller:
1. "Klaras Haus"
2000, ISBN 342661684X, Knaur
2. "Steine und Rosen"
2001, ISBN 3-426-61858-3, Knaur
3. "Majas Buch"
2003, ISBN 3-426-62407-9, Knaur
4. "Annas Entscheidung"
2003, ISBN 3-426-66084-9, Knaur
5. "Vergleichsweise wundervoll"
2004, ISBN 3-426-62530-X, Knaur
6. "Nur ein Gerücht"
2005, ISBN 3-426-62719-1, Knaur
7. "Im Angesicht der Schuld"
2006, ISBN 3426661772, Knaur

Autorenhomepage:   www.sabine-kornbichler.de



Wenn man Ihre Biographie liest, so fragt man sich, welcher Auslöser Sie damals von einer Unternehmensberatung in die Schriftstellerei gebracht hat. Was hat Ihnen bei dieser Entscheidung geholfen?
Eigentlich hat mir der Zufall geholfen. Mir sind damals Unterlagen für einen Kurzgeschichtenwettbewerb in die Hände gefallen. Das war wie ein Funke, der übersprang. Ich habe es versucht, und es hat geklappt. Geholfen hat mir dabei aber sicher, dass ich lange als PR-Texterin gearbeitet habe, mir das Schreiben also nicht fremd war und dazu noch sehr viel Spaß gemacht hat.


Ich habe gelesen, dass Sie früher Kurzgeschichten geschrieben haben. Machen Sie das auch heute noch? Und können Sie sich an ihre erste Geschichte erinnern?
An meine erste Kurzgeschichte „Lillys Antwort“ kann ich mich noch sehr gut erinnern. Immerhin habe ich damit den Grundstein für meine Arbeit als Autorin gelegt. Heute konzentriere ich mich allerdings vorwiegend auf meine Romane. Ich habe mich sozusagen für die „Langstrecke“ entschieden, was nicht bedeutet, dass ich nicht vielleicht irgendwann mal wieder Kurzgeschichten schreibe.


Wie kommen Sie auf die Ideen für Ihre Bücher?
Indem sich Bilder und Gedanken verselbständigen. Ich sehe etwas – das kann etwas völlig Alltägliches, Unspektakuläres sein – und in meinem Kopf entwickelt sich eine Geschichte dazu.


„Im Angesicht der Schuld“ ist ein sehr spannendes und nervenaufreibendes Buch. Könnten Sie sich auch vorstellen, einen richtigen Thriller zu schreiben?
Im Augenblick kann ich mir das nicht vorstellen. Aber vor ein paar Jahren konnte ich mir auch noch nicht vorstellen, einmal Im Angesicht der Schuld zu schreiben. Also bin ich selbst gespannt auf das, was kommt.


Verarbeiten Sie eigene Erlebnisse in Ihren Büchern?
Nein. Das finde ich langweilig. Ich möchte nichts Erlebtes reproduzieren, sondern meiner Phantasie freien Lauf lassen.


Gibt es bei den Personen in Ihren Büchern reale Vorbilder?
Nein - schon allein deshalb nicht, weil ich meine Privatsphäre selbst sehr schätze und hüte. Insofern würde ich die anderer auch nicht verletzen.


In Ihrem Roman „Klaras Haus“ findet der Leser, oder in diesem Fall speziell die LeserIN, immer wieder gute Tipps für den Umgang mit dem anderen Geschlecht. Woher nehmen Sie all diese guten Ratschläge, die sicher jeder Frau aus den verschiedensten Situationen hinaushelfen können und vor allem sehr mutzusprechend sind?
Indem ich mich vorher umfassend mit dem Thema beschäftige und mir zum Beispiel bei Psychologen das notwendige Wissen aneigne.


Wie lange überlegen Sie sich die Handlung für ein Buch, bis es den Weg in den Computer findet?
Das kann ich zeitlich gar nicht so genau umgrenzen, da ich schon weit vor einem Roman über das Thema nachdenke und recherchiere.


Ist der Roman in Ihrem Kopf denn bereits fertig, bevor Sie mit dem Schreiben beginnen oder kommen während des Schreibens immer wieder neue Aspekte hinzu?
Beides trifft zu. Bevor ich mit dem Schreiben beginne, habe ich ein genaues Konzept. Aber trotzdem kommen immer wieder neue Aspekte hinzu.


Wo sitzen Sie am liebsten, wenn Sie ihre Romane schreiben?
Am liebsten sitze ich an meinem Schreibtisch.


Schreiben Sie momentan an einem neuen Buch? Wenn ja, wovon wird es handeln und können Sie schon einen Titel verraten?
Ich sitze momentan an einem neuen Roman, aber über die Handlung kann ich natürlich nichts verraten. Über den Titel entscheidet dann später mein Verlag, wenn ihm das fertige Manuskript vorliegt.


Wie lange schreiben Sie durchschnittlich insgesamt bis das Buch von der ersten bis zur letzten Seite fertig ist?
Meist brauche ich neun bis zehn Monate, um einen Roman zu schreiben. Manchmal dauert es auch länger. Hinzu kommt dann noch eine vierwöchige Überarbeitungsphase.


Lassen Sie Ihren Mann die Bücher vorab lesen oder gibt es ein anderes „Publikum“ in Ihrem Verwandten- und Bekanntenkreis, welches die Bücher vor der Veröffentlichung unter die Lupe nimmt?
Als erste liest meine Freundin meine Manuskripte. Sie ist Psychologin und prüft meine Romane auf ihre Stimmigkeit. Wenn sie ihr Okay gibt, dann gebe ich die Manuskripte an meine Agentin und meine Lektorin weiter.


Ihre Romane gibt es natürlich auch als Hörbuch. Haben Sie ein Mitspracherecht bei der „Stimmen-Findung“ oder dürfen Sie vielleicht sogar selber vorlesen?
Nein, bei der Stimmenauswahl habe ich kein Mitspracherecht. Selbst lesen würde ich aber keinesfalls, da es für die Zuhörer ein viel größerer Genuss ist, wenn von Profis gelesen wird.


Hatten Sie einen Agenten, der damals Ihren ersten Roman beim Verlag eingereicht hat oder haben Sie ihn einfach selber eingeschickt?
Inzwischen habe ich eine Agentin. Aber mein erstes Manuskript (Klaras Haus) habe ich noch selbst eingeschickt.


Warum gibt es noch keinen Film zu einem Ihrer Bücher? Ich finde, gerade „Im Angesicht der Schuld“ würde sich sehr dazu eignen.
Im Angesicht der Schuld kann ich mir auch sehr gut als Film vorstellen. Warten wir ab, ob sich ein Produzent dafür findet.


Welche Bücher lesen Sie selber gerne? Gibt es einen Lieblings-Autor?
Ich lese sehr gerne Biographien und psychologische Kriminalromane. Einen Lieblings-Autor habe ich allerdings nicht.


Gibt es ein besonderes Erlebnis bei der Veröffentlichung Ihrer Bücher, an welches Sie sich immer wieder gern erinnern?
Ich erinnere mich immer wieder gerne an das Telefax von meinem Verlag, dem Knaur-Verlag, in dem meine spätere Lektorin mir mitteilte, dass sie meinen ersten Roman veröffentlichen würden.


Wie sehen Ihre Zukunftspläne und -wünsche aus?
Ich wünsche mir, dass sich meine Zukunft so bunt wie mein bisheriges Leben gestaltet.


Liebe Frau Kornbichler, ich danke Ihnen sehr, dass Sie sich die Zeit für dieses Interview genommen haben und ich bin super gespannt auf Ihr neustes Werk! Ich werde sicher einer der ersten Leser sein, die sich dieses Buch kaufen wird! Vielleicht könnten Sie mir rechtzeitig Bescheid geben, damit ich es auf meiner Homepage vorstellen kann!


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