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Extrem laut und unglaublich nah Extrem laut und unglaublich nah
von Jonathan Safran Foer
436 Seiten - Fischer
ISBN: 3596169224
Meine Bewertung bei Amazon:

Kurzbeschreibung lt. Rückentext:

Oskar Blum ist altklug und naseweis, hochbegabt und phantasievoll. Eine kleine Nervensäge, die schon mit neun Jahren eine Visitenkarte vorweist, auf der er sich als Erfinder, Schmuckdesigner und Tamburinspieler ausweist. Vor allem aber ist Oskar todtraurig und tief verstört. Nachdem sein Vater beim Angriff auf das World Trade Center ums Leben kam, will er herausfinden, warum Eli Blum sich ausgerechnet an diesem Tag dort aufhielt. Mit seinem Tamburin zieht Oskar durch New York und gerät in aberwitzige Abenteuer.


Meine Empfehlung:

Event-Buch der Extraklasse

Wahrscheinlich habe ich in meinem Leben mehr Bücher gelesen, als manche Menschen sich die Schuhe zugemacht haben. Vielleicht habe ich sogar mehr Bücher gelesen, als es Regentropfen bei einem stürmischen Gewitter gibt. Aber dennoch muss ich nun, fast sprachlos, zugeben, dass ich noch nie ein Buch wie dieses gelesen habe.

Schon nach den ersten 50 Seiten habe ich mich gefragt 'Was bitteschön ist das für ein Buch????' Auf dem Cover steht 'Roman'. Aber.... ist es das? Es ist kein Liebesroman, obwohl Liebe in ihm steckt. Es ist kein Thriller, obwohl es spannend ist und neugierig macht. Es ist keine Tragödie, obwohl es traurig macht. Es ist kein Rätsel-Buch, obwohl Fragen gestellt und Antworten gegeben werden. Es ist kein Comedy-Buch, obwohl es zum lachen bringt. Und es ist kein Buch aus dem Gefrierschrank, obwohl man eine Gänsehaut bekommt.

Irgendwann bin ich dann zu dem Entschluss gekommen, dass dieses Buch für mich ein 'EVENT-BUCH DER EXTRAKLASSE' ist. Es ist nicht nur einfach ein Buch, in welchem sich vollgeschriebene Seiten befinden. Dieses Buch wurde schon nach den ersten Seiten mit echtem Leben gefüllt. Der Autor hat nicht nur geschrieben, sondern mich tatsächlich in die Welt des kleinen Oskar hineingerissen. Was er mit Worten geschrieben hat, hat er mit Fotos, Bildern und Zeichen unterstrichen. Jede Seite, die ich umblätterte, gebar in mir den Gedanken 'Was wird mich erwarten?' und teilweise fühlte ich mich wie das Kind, welches kurz vor Weihnachten heimlich in die Schränke der Eltern geschaut hat, um dort die Neugier aufgrund der Weihnachtsgeschenke zu befriedigen.

Das erste Buch des Autors (Alles ist erleuchtet) kenne ich bisher nicht, werde es mir aber in den nächsten Tagen kaufen. Ich kann den Schreibstil kaum in Worte fassen. Der kleine Oskar hat seinen Vater bei dem unglaublichsten Terror-Anschlag, den die Welt kennt, im World Trade Center verloren. Als er einen Schlüssel findet, den sein Vater anscheinend versteckt hatte, macht er sich auf die Suche nach dem passenden Schloss und erlebt dabei die irrsinnigsten Geschichten.

Wortgewandt läßt Jonathan Safran Foer uns teilhaben an Oskars Suche, aber auch an dem Leben seiner Eltern und seiner Großeltern. Zu keiner Zeit wurde das Buch langweilig. Es hat mich nachdenklich gemacht, berührt, gefesselt und ich hatte wirklich das Gefühl, ich würde Seite an Seite mit Oskar durch New York laufen.

Obwohl diese Rezension recht lang geworden ist, muss ich unterstreichen, dass mich das Buch auf seine Art sprachlos gemacht hat. Es ist toll! Es ist 'extrem laut und unglaublich nah', aber genauso auch 'extrem leise und unglaublich weit entfernt'. Etwas nie da gewesenes hat mich mehr gefesselt, als ich je geglaubt hätte.

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