Gespräche mit meiner Katze von Eduardo Jáuregui 360 Seiten - Thiele Verlag ISBN: 3851793137 Meine Bewertung bei Amazon: Kurzbeschreibung lt. amazon.de: Sara Leon geht auf die vierzig zu und ist nicht wirklich glücklich mit ihrem Leben. Sie ist überfordert mit ihrem stressigen Agentur-Job in London und hat sich von ihrem Freund Joaquín entfremdet, der eigene Wege geht. Sie hat Heimweh nach Spanien, wo ihr Vater mit seiner kleinen Buchhandlung ums Überleben kämpft. In dieser schwierigen Situation tritt plötzlich Sibila in ihr Leben, eine geheimnisvolle Abessinierkatze, die mehr über Saras Leben zu wissen scheint als sie selbst. An jenem schwarzen Tag, als Sara während einer wichtigen Präsentation in Ohnmacht fällt, der Arzt einen drohenden Burnout bescheinigt und der Freund sich als ziemliche Enttäuschung erweist, klopft eine goldfarbene Katze ans Küchenfenster und gibt ihr den ersten Rat: »Wenn du nicht mehr weiter weißt, folge deiner Nase!« Das tut die zutiefst verblüffte Sara dann auch und macht eine Entdeckung, die der Anfang vom Ende ist – vom Ende eines Lebens, das ihr schon lange nicht mehr gut tut … Mit eindringlichem Blick, Sinn für Humor und der Weisheit einer Spezies, die uns seit Jahrtausenden beobachtet, hilft Sibila Sara, ihr Leben neu zu gestalten. Denn es gibt viele Wege zum Glück, aber Katzen kennen die besten Abkürzungen. Meine Empfehlung: Es ist KEIN Katzenbuch! Wenn ich ganz ehrlich bin, muss ich gestehen, dass ich bei Titel und Cover des Buches ein wenig skeptisch war, ob es mir gefallen könnte. Denn obwohl ich seit 15 Jahren Katzen besitze und abgöttisch liebe, hört meine Katzenliebe bei Büchern irgendwie auf. Ich mag es zwar, wenn Katzen in Büchern vorkommen, kann aber mit sprechenden Tieren in Geschichten leider nur sehr wenig anfangen. Meine Vermutung, dass dieses Buch dann mehr oder weniger ein "Katzenbuch" sein würde, hat sich aber (zum Glück) nicht bestätigt. Denn es ist so so so so viel mehr! Als Sara gesundheitliche Probleme bekommt und auch in ihrem Job alles mehr schlecht als recht läuft, ist sie zunächst froh, dass sie ihren Freund Joaquin an ihrer Seite weiß, doch so wirklich glücklich wie in den Anfangsjahren ist sie irgendwie nicht mehr mit ihm. Als sie eines Tages zusammenbricht und ihr Arzt ihr mitteilt, dass sie an einer Depression leidet, dauert es auch nicht lange, dass sie das Gespräch mit ihrem Freund sucht, um über ihre Beziehung zu sprechen. Als dieser recht aber dann plötzlich recht angetan ist von der Idee, die Beziehung zu beenden, womit Sara überhaupt nicht gerechnet hatte, stürzt eine Welt für sie zusammen. Und noch viel mehr tut sie das, als sie die wahren Gründe für die Trennung herausfindet. Ohne Perspektive, depressiv und nur von negativen Dingen umgeben, tritt plötzlich Sibila in ihr Leben. Eine streunende Katze, die Sara fragt, ob sie bei ihr wohnen darf. Ja, sie fragt tatsächlich. Denn Sibila kann reden. Wer jetzt denkt, es sei doch eine "Tiergeschichte", der täuscht sich. Ich glaube, dass man statt der Katze jedes andere Tier hätte wählen können, das versucht, Sara aus ihrer Depression zu lotsen. Sicher hat der Autor die Katze gewählt, weil er selber katzenaffin ist und weil man Katzen eine gewisse Empathie und Seelenverwandschaft, gerade zu Frauen, zusagt. An diesem Zeitpunkt wurde das Buch in meinen Augen sehr philosophisch, nachdenklich machend und unheimlich tiefgehend. Sibilia hält nicht nur Sara einen Spiegel vor, wenn diese ihre Welt mal wieder nur grau und schwarz sieht, sondern auch mir, dem Leser. Wie oft jammern wir am Tag über diese und jene Dinge? Probleme, von denen andere Menschen froh wären, sie zu haben. Denn am Ende des Tages sind wir im besten Fall gesund. Und jammern trotzdem. Sibila zeigt uns, dass jedes Problem eine Lösung birgt. Auch, wenn wir gerade selber gar nicht daran glauben. Die Katze öffnet uns die Augen und zeigt uns, was im Leben wirklich wichtig ist. Viele Weisheiten kannte ich natürlich bereits, denn wenn man etwas länger auf dieser Erde weilt, so hat man schon die ein oder andere schlimme Sache erlebt und auch einige Schicksalsschläge gemeistert. Dennoch tat es mir unheimlich gut, die Worte von Sibila zu lesen. Die so weise und dennoch unaufdringlich und vor allem positiv sind. Sie beschränken sich auf das Wesentliche und genau das ist das Wichtigste im Leben! Zitat aus dem Buch: "Wenn du bereit bist, alles zu akzeptieren, was es auch sei, dann bist du wirklich frei." Ein wundervolles Buch, das jede Leseratte lesen sollte, unabhängig davon, ob er Katzen mag oder nicht. Es geht nicht um die Katze. Es geht um's Leben. Und darum, die schönen Seite desselbigen zu sehen! | |
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