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Panthertage Panthertage
von Sarah Elise Bischof
208 Seiten - Eden Books
ISBN: 3944296931
Meine Bewertung bei Amazon:

Kurzbeschreibung lt. amazon.de:

Sarah ist zwanzig, hat gerade die Schule hinter sich und will mit Vollgas ins Leben starten – doch

dann erleidet sie einen epileptischen Anfall. Und noch einen und noch einen. Plötzlich sieht die

lebenslustige Sarah sich mit einer Krankheit konfrontiert, die ihr Leben mit einem Schlag komplett

verändert. Was folgt, sind eine Zeit voller Anfälle und Medikamente, viele Momente der Einsamkeit,

Wut und Scham und die Konfrontation mit zahllosen Vorurteilen. Aber Sarah gibt sich und ihre

Träume nicht auf. Heute, zehn Jahre, sieben Antiepileptika und unzählige Arztbesuche und

Klinikaufenthalte später, ist Sarah eine junge, selbstbewusste Frau und steht mit beiden Beinen im

Leben. In Panthertage blickt sie auf ihre Geschichte zurück: eine Geschichte über das Leben mit

Epilepsie, das nicht immer einfach, dafür aber jederzeit lebenswert ist. »Ein warmherziges,

aufrichtiges und lichtfunkelndes Buch.« Benjamin Lebert, (Bestsellerautor)


Meine Empfehlung:

"Was ist der Unterschied zwischen Milchreis und einem Epileptiker?"

Zitat, Seite 181.

Wenn Ihr die Antwort darauf wissen möchtet, müsst ihr das Buch lesen. Welches ihr so oder so

lesen solltet, wenn euch die Thematik interessiert. Oder wenn ihr, wie ich, einfach wissbegierig

seid und wissen möchtet: "Was ist Epilepsie eigentlich und vor allem, wie lebt man damit?"

Wenn mich jemand vor dem Lesen des Buches gefragt hätte: "Weißt du, was Epilepsie ist?" hätte

ich das geantwortet, was wohl viele Menschen antworten würden, die mal hier, mal da etwas über

diese Krankheit gehört hätten: "Ja, da bekommt ein Mensch so Krämpfe, liegt auf dem Boden und

windet sich und hat Schaum vorm Mund!" Und hätte mich derjenige dann gefragt, was nach so einem

Anfall passiert, hätte ich wohl geantwortet: "Danach steht derjenige wieder auf und lebt einfach

so weiter. Okay, vielleicht ist er ein wenig schlapp, aber diese Anfälle gehen ja immer wieder

vorbei!"

Ich wusste es ja nicht besser. Aber JETZT weiß ich es, denn Sarah Bischof hat mir einen sehr

großen Einblick in ihr Leben mit Epilepsie gewährt und das Buch hat mich sehr aufgewühlt und

teilweise auch mitgenommen. Was ich aber an dieser Stelle schon mal direkt loswerden möchte: Es

ist kein "Jammerbuch!" Ich muss dazu sagen, dass ich einige Menschen kenne, die an den

unterschiedlichsten Krankheiten leiden und allesamt jammern sie nicht darüber. Obwohl sie

sicherlich allen Grund dazu hätten. Ich mag es viel lieber und bewundere es sehr, wenn ein

Mensch mit seiner Krankheit offen, stark und mutig umgeht. Genauso, wie die Autorin es macht.

Denn für Krankheiten, die nicht selber verschuldet sind, kann niemand etwas. Im Gegenteil.

Jeder, der gesund durchs Leben geht, sollte sich glücklich schätzen!

Auch, wenn Sarah sich anfangs für diese Krankheit geschämt hat und immer die Angst hatte,

anderen Menschen damit zur Last zu fallen, hat sie ihr Leben vor einigen Jahren selbst in die

Hand genommen, ist sogar aus dem behüteten Elternhaus in Schweden weggezogen. Und nicht nur drei

Straßen weiter, sondern in ein anderes Land. Nämlich nach Deutschland.

Sie hat sich in München dann zwar ein "Notfallnetz" aufgebaut, denn das braucht ein

Epilepsiekranker, aber sie kämpft sich durchs Leben und ich bewundere das so sehr. Ich selber

würde wohl nur noch von einem Anfall zum nächsten leben und in der Zwischenzeit jeden Tag Panik

haben, dass es wieder passieren könnte. Ängste dieser Art konnte Sarah Bischof im Laufe der

Jahre und anhand von Therapien besiegen.

Sie zeigt uns ihren normalen Alltag und auch die Probleme, die damit verbunden sind. Wie zb. die

Jobsuche, die sich als schwierig gestaltet, wenn man "schwerbehindert" ist, aber eigentlich gar

nicht als solcher behandelt werden möchte. Und was noch viel diffiziler ist: die Suche nach dem

richtigen Lebenspartner. Denn dieser muss ja genauso mit der Krankheit leben und er muss auch

mit ansehen, wie der Mensch, den er liebt, bei einem Anfall verkrampft und wie es ihm dann

einige Tage körperlich schlecht geht.

Ich habe an einigen Stellen dieses Buches wirklich geweint. Zum Einen, weil Sarah mir natürlich

leid tat. Auch, wenn ich weiß, dass Menschen mit Behinderungen oder chronischen Krankheiten kein

Mitleid wollen, aber ich hätte sie an einigen Stellen echt gern mal in den Arm genommen und

zweitens, weil ich auch sehr viele Parallelen zu meinem eigenen Leben sehen konnte, die ich hier

jetzt natürlich nicht erwähnen werde. Doch ich musste auch sehr oft schmunzeln, weil ich es mag,

wenn Menschen halt mit ihren Krankheiten "kokettieren" oder sich selber darüber lustig machen

können bzw. über sich selber lachen können.

Für mich ist dieses Buch ein Lebensbuch, das bejahend und stark und mutig ist. Genauso wie es

Sarah Bischof auch ist. Und sie ist genau richtig, so wie sie ist! Ich würde mich freuen, wenn

weitere Bücher aus ihrem Leben folgen. Schon allein deshalb, weil ich gerne wissen möchte, wie

das Ende dieses Buches sich im Endeffekt weiterentwickelt hat! Über das ich mich übrigens sehr

sehr sehr gefreut habe! :-)



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