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Das Dorf der Mörder Das Dorf der Mörder
von Elisabeth Herrmann
480 Seiten - Goldmann
ISBN: 3442313252


Kurzbeschreibung lt. amazon.de:

Ein grandioser psychologischer Spannungsroman.

Ein grausamer Mord ereignet sich im Berliner Tierpark. Eine der Ersten, die am Tatort eintrifft, ist

die junge Streifenpolizistin Sanela Beara: ehrgeizig, voller Tatendrang und entschlossen, dem Fall

auch gegen den Willen ihres Vorgesetzten auf den Grund zu gehen. Denn die Schuldige ist schnell

gefasst – zu schnell, wie Sanela glaubt. Während der Öffentlichkeit die geständige Mörderin Charlie

Rubin präsentiert wird, hat Beara Zweifel. Zweifel, die auch den Psychologen Jeremy Saaler plagen, der

ein Gutachten über Charlies Zurechnungsfähigkeit erstellen soll. Unabhängig voneinander haben beide

den gleichen Verdacht: Der Mord im Tierpark hängt mit Charlies Kindheit in einem kleinen Dorf in

Brandenburg zusammen. Ein dunkles, mörderisches Rätsel lockt sie nach Wendisch Bruch – direkt ins

Visier eines Gegners, der die Totenruhe im Dorf um jeden Preis bewahren will ...




Meine Empfehlung:

Sehr atmosphärisch dicht geschrieben!

Mehr oder weniger zufällig kommt Sanela Beara an einen schrecklichen Tatort. Eigentlich ist sie

'Streifenpolizistin' und wird plötzlich mit einem grausamen Leichenfund im Tierpark konfrontiert.

Ein Mensch scheint von Pekari-Schweinen zerfleischt und teilweise aufgefressen worden zu sein.

Obwohl Sanela nicht mit dem Fall betraut wird, lässt es ihr keine Ruhe und sie begibt sich auf

eigene Faust an die Ermittlungen. Als die Tierparkmitarbeiterin Charlie, die sie zu den

'Fütterungstieren' befragt, plötzlich verhaftet wird, glaubt Sanela nicht an ihre Schuld. Da geht es

ihr nicht viel anders als dem jungen Psychologen Jeremy, der der Sache näher auf den Grund gehen

will und schon bald auf Unstimmigkeiten stößt.

Und so zieht es die Ermittler in die Vergangenheit von Charlie und nach und nach stoßen sie auf ein

furchtbares Geheimnis.

Dieses war mein erstes Buch von Elisabeth Herrmann. Darauf gestoßen bin ich durch ein

Videointerview. Ich hing an ihren Lippen und war so begeistert von der Art und Weise, wie sie über

die Charaktere und Handlungen in ihrem Buch spricht, dass ich es unbedingt lesen wollte. Mein

Gedanke war: "Wenn die Autorin so schreibt, wie sie spricht, dann KANN mir das Buch nur gefallen!"

und ich bin sehr froh, dass dies der Fall war.

Die Schreibweise hat mich von der ersten Seite an in ihren Bann gezogen. Ich empfinde die komplette

Geschichte als sehr atmosphärisch und vor allem dicht. Frau Herrmann besinnt sich auf die

wesentlichen Dinge, doch wenn sie zum Beispiel die Landschaft in dem 'Dorf der Mörder' beschreibt,

dann habe ich als Leserin das Gefühl bekommen, ich würde selber neben Pflaumenbäumen und

Erdbeersträuchern stehen. Ich konnte die Erdbeeren sogar schmecken! Sie formt wunderschöne Sätze,

die es leicht machen, die Augen über das Papier gleiten zu lassen. An keiner Stelle strauchelt man

oder wundert sich über komische Formulieren. Alles ist einfach stimmig.

Für mich ist dieses Buch nicht nur eine spannungsgeladene Familiengeschichte, sondern ein

'Wohlfühlbuch', obwohl die Handlung an sich für den Leser sicher nicht 'harmonisch' ist. Aber sie

ist rund, die Charaktere sind liebevoll und so authentisch gezeichnet, dass man das Gefühl hat, man

würde sie am Ende alle persönlich kennen. Sehr gut fand ich auch den psychologischen roten Faden,

der sich durch das ganze Buch zieht und Dinge erklärt und veranschaulicht, die man als Leser, der

nicht 'vom Fach' ist, nicht unbedingt aus dem Alltag kennt.

Da ich von diesem Buch so begeistert bin, werde ich als nächstes ein Jugendbuch der Autorin 'in

Angriff nehmen'. Hier hat es mir rein vom Inhalt her 'Schattengrund' am meisten angetan und ich

freue mich schon sehr, bald in das Buch abzutauchen.

Und wieder einmal freue ich mich, eine neue (deutsche!) Autorin für mich entdeckt zu haben. Denn der

Name Elisabeth Herrmann war mir natürlich ein Begriff, aber ohne das Videointerview wären ihre

Bücher vielleicht auch noch weiter an mir vorbeigegangen.

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