Liebe unter Fischen von René Freund 208 Seiten - Deuticke ISBN: 3552062092 Meine Bewertung bei Amazon: Kurzbeschreibung lt. amazon.de: Fred Firneis, Lyriker mit Sensationsauflagen, leidet nach langen alkoholdurchtränkten Jahren an einem Burnout. Seine Verlegerin, die ihn in seiner Berliner Wohnung aufspürt, schickt ihn in eine Holzhütte in die Alpen nach Österreich. In Grünbach am See gibt es weder Strom noch Handyempfang, und Firneis kommt wieder zu Kräften. Doch dann taucht Mara auf, eine junge Biologin aus der Slowakei, die ihre Doktorarbeit über die Elritze schreibt, einen spannenden kleinen Schwarmfisch. Bald interessiert sich Fred für sämtliche Details von Biologie, Verhaltensforschung - und Mara, die jedoch plötzlich verschwindet … Eine alpine Liebesgeschichte mit Humor und Showdown in Berlin. Meine Empfehlung: Die etwas andere Lovestory ... Fred Firneis ist ein Autor, der es mit Gedichten zu mehreren Bestsellern gebracht hat. Als seine Verlegerin Susanne ihn kontaktiert, weil sie nach dem Stand der Dinge seines neuen Buches fragen will, gerät sie jeden Tag nur an seinen Anrufbeantworter, auf dem Firneis klipp und klar sagt, dass er nicht zurückrufen wird. Susanne sorgt sich um ihn (und natürlich auch um die nächste Auflage) und fährt deshalb zu ihm nach Hause. Dort angekommen, macht sie die Entdeckung, dass Firneis sich komplett von der Außenwelt abgeschottet hat und voller Ängste ist. Vor allem plagt ihn die Angst, als Autor nicht gut genug zu sein. Kurzerhand schickt sie ihn in die Wildnis. Nun ja, besser gesagt, in den Wald. Sie kennt dort eine Hütte und sie ist der Meinung, dass Firneis einfach mal diese andere Art der Abgeschiedenheit braucht, um wieder schreiben zu können. Sie meint, wenn sie den Druck von ihm nimmt, wird der Lesefluß von allein kommen. Kaum in der Waldhütte angekommen, verursacht ein Sturm große Schäden und die Straße zurück ins Dort wird für Firneis abgeschnitten. Nun ist er wirklich ganz auf sich allein gestellt, denn selbst das Handy hat keinen Empfang. Anstatt sich nun mit alltäglichen Dingen zu beschäftigten, fängt er an, in sich selber hineinzuhorchen. Und er schreibt diese Gedanken in Form von Briefen an Susanne auf ... Zitat Seite 61: "Der Stille zu lauschen, das ist das größte Erlebnis, das wir Menschen uns vorstellen können. Glauben Sie mir. Sie müssen das einmal versuchen! Und plötzlich höre ich mich und ich verschwinde." Für mich war dies der erste Roman von René Freund. Direkt von Anfang an fühlte ich mich in der Geschichte wohl. Denn wer kennt Versagensängste dieser Art nicht? In der heutigen Welt, in der es oft nur noch wichtig erscheint, der Beste und Tollste und Reichste zu sein, entstehen mehr Ängste, als man denkt. Für mich war dieses Buch nicht bloß ein Buch, sondern auch eine Hilfestellung, um in mich selber hineinzuschauen. Ich musste dafür nicht in die Waldhütte fahren, sondern die Waldhütte kam zu mir, je tiefer ich in die Geschichte eintauchte. Der Schreibstil ist sehr flüssig und an einigen Stellen sehr ironisch und sarkastisch, was mich zum Schmunzeln gebracht hat. In der Werbung wird dieses Buch mit den "Gut gegen Nordwind"-Büchern von Daniel Glattauer verglichen und auf eine bestimmte Art und Weise sehe ich auch Parallelen, was die Struktur des Romans angeht. Und doch ist diese Liebesgeschichte etwas ganz ganz anderes. | |
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