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Wie viel Leben passt in eine Tüte? Wie viel Leben passt in eine Tüte?
von Donna Freitas
400 Seiten - Gabriel Verlag
ISBN: 3522303121
Meine Bewertung bei Amazon:

Kurzbeschreibung lt. amazon.de:

Ein iPod mit Liedern, ein Foto mit Pfingstrosen, ein Kristallherz, Buntstifte, ein Papierstern, ein

Papierdrachen. Das alles befindet sich in der schlichten braunen Papiertüte mit der Aufschrift "Roses

Survival Kit", die Rose am Tag der Beerdigung ihrer Mutter findet. Es ist ein letztes Geschenk an Rose

- und der Beginn einer Reise. Zögernd lässt Rose sich darauf ein. Jeder Gegenstand scheint sie dabei

auf seltsame Art zu Will zu führen. Schon bald merkt sie, dass sie mehr für den zurückhaltenden Jungen

empfindet. Doch dann geschieht etwas, dass Roses und Wills aufkeimendes Glück tief erschüttert. Ob

ihre Mutter ihr auch für diese Situation etwas hinterlassen hat? Ein bewegender und doch leichtfüßiger

Roman über den Schmerz des Abschiednehmens und den Zauber eines Neuanfangs.


Meine Empfehlung:

Ein Buch, das tief unter die Haut geht

Rose ist fast 16, als ihre Mutter an Krebs stirbt. Natürlich hat sie das Gefühl, dass ihre ganze

Welt in sich zusammenstürzt und das Gefühl, nie wieder aus diesem Loch herauszukommen, lähmt sie

sehr. Sie verliert die Freude am Leben, hat kaum noch eine Verbindung zu ihrem Vater, der sich (in

seiner eigenen Trauer gefangen) nicht mehr wirklich um ihre Belange und die ihres Bruders kümmern

kann und sogar ihren Freund Chris vernachlässigt sie.

Als sie eines Tages im Kleiderschrank ihrer Mutter nach dem wunderschönen blauen Kleid schauen will,

das sie selber so geliebt hat, fällt ihr ein 'Survival Kit' in die Hände, das ihre Mutter ihr

hinterlassen hat. Eine kleine Tüte, gefüllt mit kleinen Kostbarkeiten, die auf den allerersten Blick

kaum eine Bedeutung zu haben scheinen. Doch hat Roses Mutter ihr damit kleine Aufgaben mit auf den

Weg gegeben, damit sie die Freude am Leben wieder zurückgewinnt. Von nun an begibt sich Rose auf den

Weg dorthin ...

Obwohl in dem Buch rein von der Handlung her keine großartigen Wendungen eintreten oder gar Spannung

erzeugt wird, hat mich das Buch von der ersten Seite an gefesselt. Bereits nach den ersten 40 Seiten

liefen mir die Tränen die Wangen hinunter und wenn ein Buch es so schnell schafft, diese Gefühle in

mir zu erzeugen, weiß ich, dass es einfach ein "mein Buch" ist. Und obwohl in der Geschichte nicht

allzuviel passiert, passierte bei mir persönlich während des Lesens eine Menge. Tagsüber dachte ich

ständig an Rose und ihre Trauer und es fühlte sich für mich so an, als würde ich selber trauern.

Denn natürlich projiziert man beim Lesen einer solchen Geschichte auch die Menschen seines eigenen

Lebens und so fühlte es sich irgendwann für mich an, als würde ich selber trauern. Vielleicht habe

ich auf diesem Wege versucht, Rose ein Stück ihrer Trauerarbeit abzunehmen.

Nachdem ich die letzten Seiten gelesen und das Buch geschlossen hatte, habe ich sehr geweint. Vor

allem auch wegen einiger Dinge, die in der Danksagung der Autorin stehen und die für mich dann die

ganze Geschichte noch einmal in eine ganz andere Richtung gewendet haben.

Ein Buch, das in die Tiefe und ans 'Eingemachte' geht und bei dem ich am Ende das Gefühl hatte,

selber einen lieben Menschen verloren zu haben. Das aber auch Hoffnung hinterlässt. Hoffnung auf den

Gedanken, dass alles weitergeht obwohl es scheint, als wäre alles zu Ende. Und eigenartiger Weise

hab ich den Wunsch, selber ein Survival Kit zu basteln. Ich habe zumindest überlegt, was ich den

Menschen, die ich liebe, hineinpacken würde. Und ich liebe es, wenn Bücher mir solche Gedanken in

den Kopf legen. Und vor allem ins Herz!



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