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Das Schicksal ist ein mieser Verräter Das Schicksal ist ein mieser Verräter
von John Green
288 Seiten - Carl Hanser
ISBN: 3446240098
Meine Bewertung bei Amazon:

Kurzbeschreibung lt. Klappentext:

„Krebsbücher sind doof“, sagt die 16-jährige Hazel, die selbst Krebs hat. Sie will auf gar keinen Fall bemitleidet werden und kann mit Selbsthilfegruppen nichts anfangen. Bis sie in einer Gruppe auf den intelligenten, gut aussehenden und umwerfend schlagfertigen Gus trifft. Der geht offensiv mit seiner Krankheit um. Hazel und Gus diskutieren Bücher, hören Musik, sehen Filme und verlieben sich ineinander - trotz ihrer Handicaps und Unerfahrenheit. Gus macht Hazels großen Traum wahr: Gemeinsam fliegen sie nach Amsterdam, um dort Peter Van Houten zu treffen, den Autor von Hazels absolutem Lieblingsbuch. Ein tiefgründiges, emotionales und zugleich freches Jugendbuch über Krankheit, Liebe und Tod.


Meine Empfehlung:

Facettenreich vom Lachen bishin zum Weinen

Gus und Hazel lernen sich in einer Krebs-Selbsthilfegruppe kennen, in die Hazel geht, obwohl sie es gar nicht will. Doch meinen ihre Eltern, dass es gut für sie sei und da sie erst 16 ist muss sie sich dem Wunsch ihrer Eltern fügen. Doch als sie Gus dort kennenlernt, findet sie es auf einmal gar nicht mehr so schlimm.

die beiden freunden sich an und Hazel berichtet Gus eines Tages von ihrem Lieblingsbuch, das es nicht kennt, aber gerne lesen würde. Zum Tausch gibt es ihr eines von den seinen, das sich aber inhaltlich komplett von Hazels unterscheidet. Schnell merkt er aber, dass auch er von Hazels Lieblingsbuch gefangen ist. Vor allem deshalb, weil das Ende offen zu sein scheint. Da sie diese Tatsache nicht in Ruhe lässt, versuchen sie, Kontakt mit dem Autor des Buches aufzunehmen.

Dass Hazel krebskrank und auf ein Sauerstoffzelt angewiesen ist und Gus nur noch ein Bein hat, weil ihm das andere wegen des Krebses amputiert werden musste, scheint die beiden nicht zu stören. Auch gehen sie mit dem Thema Krebs sehr offen, ehrlich und vor allem offensiv um. Sie wollen kein Mitleid, sondern sie wollen das Leben spüren, das ihnen noch bleibt.

Für mich war es das erste Buch von John Green, doch bereits als ich die Hälfte der Geschichte gelesen hatte, besorgte ich mir ein weiteres von ihm. Sein Schreibstil ist fast unbeschreiblich. Ich habe selten in einem Buch soviele Facetten erlebt. In der einen Minute konnte ich noch lauthals lachen, in der anderen blieb mir ein Kloß im Halse stecken, der sich irgendwann auflöste, als sich meine Tränen den Weg nach draußen suchten.

Ich liebe es, wenn Bücher so etwas mit mir machen, denn was gibt es Schöneres, als Emotionen in einem zu wecken, die lediglich durch Buchstaben erzeugt werden?

Ich habe in dieser Geschichte wirklich alles erlebt. Das Buch ist lustig und teilweise urkomisch. Es ist gewaltig, aber auch zart. Es ist ehrlich. Und schonungslos. Kraftvoll und aufbauend. Aber eben auch wahnsinnig traurig, was der Leser von der ersten Seite an ahnt, weil er die Kurzbeschreibung kennt.

Gus sagt in dem Buch so schön, er fühle sich wie auf einer Achterbahn, die nur nach oben fährt. So ging es mir ca. 30 Seiten vor dem Ende. Mit dem Unterschied, dass ich auf diesem Weg nach ganz oben schon die Kurve bereits sah, die mich zwangsläufig wieder nach unten führen würde. Deshalb schob ich das Ende ein wenig vor mir her und suchte 1.000 Gründe, das Buch nicht zu Ende zu lesen. Auf der einen Seite wollte ich wissen, wie es endet, auf der anderen Seite hatte ich wahnsinnige Angst davor, es nicht aushalten zu können. Immer wieder sagte ich mir: 'Es ist nur ein Buch!' Auch, wenn sich eine Geschichte wie diese tagtäglich auf dieser Welt genauso ereignen kann.

Bis mir am Ende klar wurde, dass ich doch schließlich genauso mutig und tapfer sein müsste wie Gus und Hazel, die auch nichts vor sich herschieben konnten. Schon gar nicht das Leben. Denn das muss gelebt werden.

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