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Léon und Louise Léon und Louise
von Alex Capus
320 Seiten - Carl Hanser
ISBN: 3446236309
Meine Bewertung bei Amazon:

Kurzbeschreibung lt. amazon.de:

Es ist die große Liebe: Léon und Louise begegnen sich an der Atlantikküste im Ersten Weltkrieg, doch dann reißt ein Fliegerangriff die beiden auseinander. Sie halten sich für tot. Léon heiratet, doch Louise, von leidenschaftlichem Temperament, geht ihren eigenen Weg - bis sie sich 1928 zufällig in der Pariser Métro wiederbegegnen. Der Beginn einer hinreißenden Dreiecks-Geschichte, die den Widrigkeiten des Lebens mit Aufrichtigkeit, Humor und Beharrlichkeit standhält.


Meine Empfehlung:

Sehr atmosphärisch

'Atmosphärisch' nenne ich gerne Bücher, in denen die Geschichte eigentlich ein wenig vor sich hinplätschert, in der man sich aber dennoch auf eine bestimmte Art und Weise sehr wohl fühlt. Dieses Buch gehört definitiv dazu.

Als 18jährige lernen sich Léon und Louise kennen, doch ihre Liebelei währt nicht lange, denn der 1. Weltkrieg steht schon vor der Haustür und trennt das junge Liebespaar. Durch Zufall treffen sie sich zehn Jahre später wieder. In der Zwischenzeit hat Léon geheiratet und ist Vater eines Sohnes. Louise hingegen ist immer noch allein. Die beiden haben einander nie vergessen, nehmen sich nun aber vor, keine weiteren Treffen zu organisieren. Sollten sie sich zufällig treffen, so ist es okay. Aber bewusst möchten sie es nicht tun.

Also trägt Léon Louise weiter in seinem Herzen und setzt sein Familienleben weiter fort.

Die Geschichte spielt in Frankreich und man spürt auch diese Atmosphäre sehr gut. Was mich allerdings ein wenig gestört hat, ist die Tatsache, dass ich das Gefühl hatte, dass Léon sich seine Ehe und die Familie 'schön redet'. Ich wollte ihn manchmal nehmen und schütteln und ihm immer wieder klar machen, dass er nur dieses eine Leben hat! An manchen Stellen kam mir seine Ehe ein wenig unrealistisch vor und ich konnte einige seiner Gedanken einfach nicht nachvollziehen. Dies wurde dann sogar noch verstärkt, als die Ehefrau von Léon etwas mehr ins Spiel kommt. Ihr Verhalten konnte ich gar nicht verstehen, nahm aber die Zeit, in der die Geschichte spielt, als Grund dafür. In der heutigen Zeit trennt man sich einfach viel schneller als damals. Vielleicht war genau das die Intention des Autors.

Bis auf diese Sache gefiel mir aber vor allem der Schreibstil, der manchmal sehr tiefgehend ist, doch stellenweise auch humorvoll. Gerade die anfängliche Verliebtheit von Léon war irgendwie putzig, denn ich empfand ihn ein wenig unbeholfen und das machte ihn sehr charmant.

Auch geschichtliche Dinge die beiden Weltkriege betreffend finden ihren Platz in diesem Buch und man merkt, dass der Autor gut recherchiert hat.

Alles in allem ein Buch mit der gewissen französischen Atmosphäre, die ein Autor wohl nur beschreiben kann, wenn er Frankreich kennt und liebt.



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