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Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry
von Rachel Joyce
384 Seiten - Fischer Verlage
ISBN: 3810510793
Meine Bewertung bei Amazon:

Kurzbeschreibung lt. amazon.de:

Harold Fry will nur kurz einen Brief einwerfen an seine frühere Kollegin Queenie Hennessy, die im Sterben liegt. Doch dann läuft er am Briefkasten vorbei und auch am Postamt, aus der Stadt hinaus und immer weiter, 87 Tage, 1000 Kilometer. Zu Fuß von Südengland bis an die schottische Grenze zu Queenies Hospiz. Eine Reise, die er jeden Tag neu beginnen muss. Für Queenie. Für seine Frau Maureen. Für seinen Sohn David. Für sich selbst. Und für uns alle.


Meine Empfehlung:

Ich habe das Buch im Rahmen einer Verlagsaktion bereits vorab lesen können. Nähere Infos zu dieser Aktion findet ihr hier: https://www.facebook.com/HaroldFry

Harold ist mit Maureen verheiratet. Viele viele Jahre schon. Als sie eines Morgens am gemeinsamen Frühstückstisch sitzen, bekommt er einen Brief von Queenie, einer ehemaligen Arbeitskollegin. Sie schreibt ihm, dass sie Krebs hat und nicht mehr lange zu leben. Harold und Queenie haben sich über 20 Jahre nicht gesehen, aber dennoch möchte er ihr einen Brief zurückschreiben.

Nur einige Worte schreibt er nieder, packt den Brief in einen Umschlag und will ihn zum nächsten Briefkasten bringen. Doch dort angekommen, überlegt er sich, den nächsten Briefkasten aufzusuchen, weil er so in Gedanken versunken ist, dass er diese gerne noch eine zeitlang weiterverfolgen möchte. Immer weiter läuft Harold, bis er erkennt, dass er den ganzen Weg bis zu Queenie laufen will. Er redet sich ein, dass sie somit mit dem Sterben auf ihn wartet. Dies schreibt er unter den bereits geschriebenen Brief und schickt ihn dann weit von zuhause ab. Solange er läuft, wird Queenie nicht sterben. Das ist sein Plan. Von unterwegs aus schickt er Queenie immer wieder kurze Briefe und Postkarten, natürlich meldet er sich auch bei seiner Frau, aber das Wichtigste, was er auf seiner Reise feststellt ist, dass er anfängt, mehr in der Vergangenheit zu leben, als in der Gegenwart.

Denn durch die Einsamkeit des Laufens drängeln sich immer mehr vergessene Momente in seinen Kopf, an die er sich jahrelang nicht erinnern konnte. Es scheint, als würde er sein Leben noch einmal leben auf dem Weg zu Queenie und somit auf dem Weg zu sich selber. Er denkt an Maureen, an den gemeinsamen Sohn David und an das, was das Leben aus ihm gemacht hat.

Eine Geschichte, für die man die Muße haben sollte, sich auf die 'Bequemlichkeit' der Geschichte einzurichten. Es ist kein Roman, der vor Spannung trotzt, aber vor Neugier. Denn der Leser möchte wissen, was es genau mit Queenie auf sich hat und so wird man wie Harold selber von einem Ort zum anderen getragen, lernt mit ihm viele Menschen kennen, die ihre eigenen Probleme schildern und Harold wächst einem mit seiner manchmal sehr naiven Art und Weise immer mehr ans Herz. So sehr, dass man selber schon fast das Gefühl bekommt, dass einem die Füße vom Laufen weh tun. Und auch so sehr, dass man meint, man wäre 87 Tage lang an seiner Seite gelaufen, um die 1.000 Kilometer von Kingsbridge nach Berwick hinter sich zu bringen.

Anmerken möchte ich auch noch, dass ich das Cover sehr bezaubernd finde. Ich mag Cover in diesen Farben und in diesem Style grundsätzlich sehr und dieses Cover war auch ausschlaggebend dafür, dass ich neugierig auf die Geschichte zwischen den beiden Buchdeckeln war.

Eine langsame, ruhige Geschichte, die tiefer geht als man anfangs vermutet und mich am Ende sehr rührselig zurückgelassen hat mit dem Gedanken, dass man sein Jetzt viel intensiver leben sollte, damit man zurückblickend nicht so viele Dinge bereuen kann. Nicht nur Dinge, die man getan hat, sondern vielmehr auch Dinge, die man NICHT getan hat ...



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