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Zeitenzauber Zeitenzauber
von Eva Völler
336 Seiten - Bastei Lübbe (Baumhaus)
ISBN: 3833900261
Meine Bewertung bei Amazon:

Kurzbeschreibung lt. amazon.de:

Die 17-jährige Anna verbringt ihre Sommerferien in Venedig. Bei einem Stadtbummel erweckt eine rote Gondel ihre Aufmerksamkeit. Seltsam. Sind in Venedig nicht alle Gondeln schwarz? Als Anna kurz darauf mit ihren Eltern eine historische Bootsparade besucht, wird sie im Gedränge ins Wasser gestoßen ═ und von einem unglaublich gut aussehenden jungen Mann in die rote Gondel gezogen. Bevor sie wieder auf den Bootssteg klettern kann, beginnt die Luft plötzlich zu flimmern und die Welt verschwimmt vor Annas Augen ...


Meine Empfehlung:

2009 meets 1499

Vorab möchte ich sagen: Ich LIEBE Zeitreisegeschichten! Bevor ich allerdings mit dem Lesen dieses Buches begann, wusste ich nicht, dass es darin auch um Zeitreisen geht, denn ausschlaggebend für mein 'Will ich unbedingt lesen'-Gefühl war eher das wunderschöne Cover, das dem Leser nicht nur einen Augenschmaus ob der Gestaltung und Farben bietet, sondern auch einem 'Buch-Streichel-Fetischisten' wie mir einen Höchstgenuss der Extraklasse bietet. Denn der Schutzumschlag fühlt sich so wunderbar weich an, wie ich es bisher von keinem Buch kannte. Ich kann es leider auch nicht beschreiben, aber es fühlt sich nicht an, wie einfaches Papier, sondern eher leicht 'gummiert'.

Schon nach ein paar Seiten war mir dann klar, dass ich es schwer haben würde, aus diesem Buch wieder hinauszukrabbeln. Denn es gibt Bücher, bei denen man direkt am Anfang das Gefühl bekommt 'Hey, das Buch ist nur für mich geschrieben!' und genau dieses Gefühl hatte ich.

Anna ist eine 17jährige Schülerin, die mit ihren Eltern die Sommerferien in Venedig verbringt. Eines Tages besucht die Familie dort eine Bootsausstellung, bei der sie einem kleinen Unfall unterliegt und in den Kanal stürzt. Als sie wieder zu sich kommt, stellt sie fest, dass sie erstens nackt ist und zweitens die Stadt nicht mehr ausschaut, wie sie sie kannte.

Als man ihr kurze Zeit später eröffnet, dass sie sich im Jahre 1499 befindet, glaubt sie zunächst an einen Scherz, doch als sie versucht, den Leuten, die sie dort kennenlernt beispielsweise von ihrem iPod zu berichten, merkt sie, dass sie moderne Wörter wie dieses gar nicht aussprechen kann. Sie verwandeln sich automatisch. Als Beispiel sei hier erwähnt, dass aus "Klo" der "Abtritt" wird. Eben das Wort, das es zu der damaligen Zeit gab.

Schnell lernt Anna andere Menschen kennen und findet heraus, dass sie nicht die einzige Zeitreisende zu sein scheint. Und obwohl alle aus unterschiedlichen Ländern zu kommen scheinen, können sie doch alle miteinander kommunizieren, was wohl an einem 'intergalaktischen Translator' liegen muss, der anscheinend ebenfalls in ihren Sprachgebrauch eingearbeitet wurde.

Und so interessant das Venedig im Jahre 1499 auch sein mag, so versucht Anna natürlich schnell wieder in ihre Jetztzeit zurück zu kommen. Doch werden ihr bis dahin viele viele Steine in den Weg gelegt. Denn Anna ist nicht ohne Grund in die Vergangenheit gereist. Es gibt eine Aufgabe, die sie erfüllen muss ...

Ich kannte bereits zwei historische Romane von Eva Völler, die sie unter dem Pseudonym 'Charlotte Thomas' geschrieben hat und an vielen vielen Stellen hatte ich das Gefühl, als sei der 'Zeitenzauber' ein kleines Kind der Großen. Denn ich konnte mir wunderbar vorstellen, dass die Geschichte um Anna eine kleine Randgeschichte der anderen ist. 'Zeitenzauber' ist aber kein wirklich historischer Roman, denn es spielen ja sehr viele Dinge und Faktoren (und auch sehr moderne Dinge wie Facebook, Greys Anatomy usw.) eine Rolle, aber meiner Meinung nach führt dieser Roman den jungen Leser an historische Bücher heran. Denn (zumindest bei mir war es so) es entwickelt sich die Lust auf 'mehr' aus dieser Zeit.

Was mir außerdem sehr gut gefallen hat, ist der Wortwitz, der immer wieder auftaucht. Gerade am Anfang gab es mehrere Stellen, an denen man in sich hineinkichert. Später wird aus der lustigen Geschichte eine sehr sehr spannende und am Ende hatte ich eine Gänsehaut am Körper. Für mich eine sehr gelungene Mischung aus mehreren Aspekten, die ein Buch lesenswert machen.

Erwähnenswert finde ich auch noch, dass es unter anderem auch ein paar typisch alte italienische Begriffe gibt, die jeweils als Fußnote erläutert werden und so kommt auch der Lerneffekt in diesem Buch nicht zu kurz.

Ich bin froh, dass dieser Roman nicht der Auftakt einer Trilogie ist, denn sonst müsste ich nun mindestens ein Jahr auf die Fortsetzung warten. Vielmehr ist die Geschichte in sich abgeschlossen, schürt aber am Ende die Hoffnung darauf, dass es sich lediglich um den Auftakt einer Serie handelt. Sollte dies der Fall sein, werde ich liebend gerne auch bei einem zweiten Teil wieder dabei sein!

2009 meets 1499 und das in einer Form, die Jugendliche und Erwachsene gleichermaßen begeistern wird!



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