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Wie im richtigen Film Wie im richtigen Film
von Oliver Wnuk
252 Seiten - Krüger Verlag
ISBN: 381052381X
Meine Bewertung bei Amazon:

Kurzbeschreibung lt. amazon.de:

Der Schauspieler Oliver Wnuk wechselt gefühlvoll in die Rolle des Autors und schreibt über den modernen Mann in all seinen Rollen: als Vater und Sohn, als Kumpel und Partner - eine außergewöhnliche Liebeserklärungsgeschichte.Liebe, die Sorgen macht, heißt Familie

Der nicht mehr blutjunge Schauspieler Jan hat sich bei einer Gala schwer angetrunken schwer daneben benommen, und die Boulevard-Presse druckt am nächsten Tag ein peinliches Foto. Jans Alzheimer-kranker Vater erkennt ihn darauf, nur im wahren Leben nicht, seine Tochter malt es im Kindergarten mit Buntstiften nach, seine Exfrau hält ihn für ein Nichts , und seine Freundin will reden. Jan, der Familienmensch, wäre gern für alle da und doch am liebsten einfach mal allein. Denn wer viele Rollen spielt im Leben, vergisst vielleicht irgendwann nicht nur seinen Text, sondern auch sich selbst. Und so geht Jan mitten im Leben auf die Suche nach dem Sinn des Liebens.

Der beliebte Schauspieler und ehrliche Romantiker Oliver Wnuk erzählt in seinem ersten Roman eine Liebeserklärungsgeschichte für und über unsere Zeit.


Meine Empfehlung:

Dieses Buch ist KEIN Film ...

... auch, wenn es sich wie einer anfühlt. Zumindest letzte Nacht, als ich das Buch zu Ende gelesen hatte. Hätte man einen Abdruck meines inneren Auges genommen, hätte man den Film, den ich beim Lesen sah, sicher gut ins Kino bringen können. Aber erst mal zum Inhalt:

Jan ist Schauspieler. Mehr oder weniger erfolgreich. Also, eigentlich meist weniger. Aber dafür hat er eine Freundin, die ebenfalls Schauspielerin ist. Und DIE ist verdammt erfolgreich. Sich immer in ihrem Schatten wähnend, fühlt er sich nicht immer wirklich wohl in seiner Haut. Auch nicht auf der Verleihung des deutschen Filmpreises, bei der er auf der Tanzfläche sein Innerstes verliert, indem er sich ... übergibt. Natürlich ist die Presse nicht weit und als am nächsten Tag dieser Faux-Pas in der Zeitung steht, nimmt Jan seine Beine in die Hand und flüchtet nach Prag.

Doch ist Prag immer noch diese Welt und aus dieser kann er nun mal nicht entfliehen. Sein Vater allerdings schon, denn dieser leidet an Alzheimer und man weiß nie, wo er sich gerade wirklich (geistig) befindet. Und da wäre noch Jans Ex-Freundin Anna, die ihm mit der gemeinsamen Tochter Luca stets eine Familie gegeben hat. Die nun nicht mehr da ist. Weil Anna und Jan ja getrennt sind und beiderseits neu liiert.

Das ist der ganz grobe Verlauf der Geschichte, der unterstrichen wird mit jeder Menge (sehr gutem!) Humor. Das Töchterchen Luca schließt man von der ersten Seite an ins Herz. Am Ende wünscht man sich selber so ein Kind. Viele Stellen dieses Buches habe ich mir laut vorgelesen, weil ich sie einfach zu köstlich und urkomisch fand. Man könnte sagen, dass ich schon mal das Drehbuch einsprach und 'fremde Worte übte'.

Doch ist dieses Buch nicht nur ein wahrer Schenkelklopfer, sondern gerade die Szenen, in denen es um den Vater von Jan geht, machten mich sehr sehr nachdenklich und stellenweise sogar so traurig, dass sich vereinzelte Tränchen in meinen Augen zu einer Betriebsversammlung zusammenfanden. Automatisch sieht man seine eigenen Eltern vor sich und fragt sich "Wie wäre es, wenn sie mich nicht mehr erkennen würden?"

Oliver Wnuk ist mit diesem Spagat zwischen Humor und Ernsthaftigkeit ein wundervoller Roman gelungen. Wenn ich ein Buch zu Ende gelesen habe, rede ich gern mal mit mir selber und diskutiere darüber. Keine Angst ... das ist nicht ansteckend. Auf jeden Fall freute ich mich, dass ich meiner eigenen Meinung am Ende vollkommen zustimmen konnte: Eine herrliche Geschichte, die ein Lächeln ins Gesicht zaubert, das man sicher das ein oder andere Mal braucht, wenn man den Satz, der hinten auf dem Rückentext steht, verinnerlicht:

"Liebe, die Sorgen macht, heisst Familie!"

Toll!!

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