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Badewannenblues Badewannenblues
von Christian Ploeg van der
320 Seiten - Knaur
ISBN: 3426507986
Meine Bewertung bei Amazon:

Kurzbeschreibung lt. amazon.de:

Ein Mann muss tun, was ein Mann tun muss … und Alex muss vor allem eins: in die Badewanne steigen. Denn wenn er im warmen Nass planscht, kommen dem Superstrategen immer die besten Problemlösungen in den Sinn. Und die hat er bitter nötig, denn plötzlich steht seine attraktive Ex Susanne paarungswillig wieder vor der Tür. Dabei will er eigentlich das Herz von Sofie, die er im Reisebüro um die Ecke kennengelernt hat, erobern. Das klappt jedoch nicht, da sich sein Two-Night-Stand Lore nicht mehr abwimmeln lässt. Ein Plan muss her, und natürlich hat ein Kerl wie Alex gleich mehrere parat – diese führen allerdings dazu, dass er auf der Suche nach dem Glück mit traumwandlerischer Sicherheit von einem Fettnäpfchen ins nächste stolpert.


Meine Empfehlung:

Bei leichten Depressionen hilft ein Bad mit ätherischen Ölen ...

... bei schweren, ein Bad mit Fön und bei kaum heilbaren Depressionen rate ich zum Badewannenblues, denn wer nach dem Lesen dieser Lektüre immer noch zum Lachen in den Keller geht, dem kann auch kein Fön mehr helfen :-)

Alex ist mit Anfang 30 der ewige Student, der gerade seine Freundin verloren hat, was er allerdings gar nicht mal so extrem schlimm findet, denn die kackbraune Wohnwand, die sie zusammen mit ihren Eltern für die gemeinsame Wohnung ausgesucht hat, wäre eh nicht so sein Fall gewesen. Und überhaupt - das Singleleben ist doch eh viel schöner. Man kann tun und lassen was man will und wenn man meint, man bräuchte mal einen One-Night-Stand, so geht man halt in eine Kneipe und schaut, was sich so anbietet.

Findet man dann ein nettes Mädel, so ist die Nacht gerettet. Doch ein One-Night-Stand ist nur dann ein One-Night-Stand, wenn keine zweite Nacht mehr folgt und schon gar nicht wäre ein One-Night-Stand ein One-Night-Stand, wenn die Dame am Ende doch mehr will, als der gnädige Herr und man sie dann nicht mehr los wird. Und wenn Mann dann auch noch einer Frau über den Weg läuft, die sich als Traumfrau entwickeln könnte, so kann Mann schon mal ein derbes Problem haben. Vor allem dann, wenn die Ex plötzlich wieder Interesse zeigt und sich womöglich mit den Eltern von Alex verbündet. Auf einmal gibt es also kein ruhiges Singleleben mehr, sondern eine kleine Gruppe von drei Frauen und einem Mann, die nur schwer auf einen Nenner zu bringen sind.

Das ist die grobe Geschichte, die sich durch diesen Roman zieht. Doch in diesem steckt noch viel viel mehr. Bereits auf den ersten Seiten merkte ich, dass Christian van der Ploeg mit seinem Humor genau synchron ging mit dem meinen. Er nimmt die Frauen auf die Schippe, lässt aber auch die Männer nicht unbedingt gut davon kommen und mehr als einmal hatte ich das Gefühl, er würde über mich schreiben. Der Badewannenblues ist nicht so traurig, wie sich der Titel vielleicht anhört, sondern ein Spiegel, in dem man schaut, um seine eigenen Macken schwarz auf weiß 'attestiert' zu bekommen. Natürlich sind nicht alle Frauen so, wie der Autor sie in seinem Roman beschreibt und sicher gibt es auch bei den Männern Ausnahmen und doch spiegelt die Geschichte einen großen Teil des wahren Lebens wider und dies auf so eine humorvolle Art und Weise, dass ich ziemlich oft laut lachen musste.

Sehr originell finde ich vor allem auch die Kapitelanfänge, die immer mit einem Badewannenfoto beginnen mit kleinen 'Rezepten' für den 'Badewannenzusatz'. Natürlich passen diese Fotos immer zu den Kapiteln und deshalb gefällt mir vor allem das Kapitel 9, durch das die Geschichte seinen dramatischen Höhepunkt erreicht und dieser mit einem Fön gekrönt wird.

Ein herrlich lustiges Buch über Männer, Frauen und das was die beiden Geschlechter gemeinsam tun können; über das, was sie besser nicht gemeinsam tun sollten und über das, was sie am Ende doch vereint. Vom Humor her ist dieser Roman eine Mischung aus Tommy Jaud, Matthias Sachau, David Safier und ähnlichen männlichen Autoren. Trocken, unverblümt, direkt und vor allem mit sehr viel Ehrlichkeit gespickt. Ein Buch, das in jede Badewanne gehört. Nur den Fön lassen Sie bitte draußen!

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