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Das Lied der Sonnenfänger Das Lied der Sonnenfänger
von Julie Peters
528 Seiten - Wunderlich
ISBN: 3805208960
Meine Bewertung bei Amazon:

Kurzbeschreibung lt. amazon.de:

Eine große Familiensaga im faszinierenden Neuseeland Neuseeland, 1894: Die Familie O’Brien flieht vor Hunger und Not aus Irland ans andere Ende der Welt. Emily, die Tochter, überhört den Ruf ihres Herzens und geht eine Ehe ein, die sie fast ins Verderben stürzt. Kann sie der Dunkelheit entkommen, die sich auf ihr Gemüt senkt? Ihre Schwägerin Siobhan fürchtet sich vor allem – vor der Wildnis, vor ihrem Ehemann, vor den Eingeborenen. Dann begegnet sie dem Maori Amiri, der tiefe Gefühle in ihr weckt. Doch ihre Leidenschaft beschwört eine Katastrophe herauf ...


Meine Empfehlung:

Eine Familie auf der Suche nach dem Glück

Bevor ich mit einer kurzen Inhaltsangabe beginne, möchte ich gern sagen, dass ich im ersten Kapitel einige Anfangsschwierigkeiten hatte, was die Personen in dem Buch angeht. Ich musste das Kapitel zweimal lesen, um die Verbindungen der einzelnen Familienmitglieder zu durchschauen. Wer ist die Mutter, wer der Vater, wer die Geschwister? Diese Probleme habe ich allerdings oft, wenn ein Buch direkt mit vielen Personen beginnt. Aber nachdem ich festgestellt hatte, wer zu wem gehört, konnte ich das Buch kaum noch aus der Hand legen.

Es geht in dieser Familiensaga (die mit dem ende des 19. Jahrunderts beginnt) um eine Familie, die auszog, um das Glück in der Ferne Neuseelands zu finden. Mit dem Geld einer Familienangehörigen bauen sie sich eine Schaffarm auf, die mal gut läuft und mal schlecht. So ist es nun mal im wahren Leben und auch diese Familie ist vor solchen 'Ups and downs' nicht gefeit.

Viel wichtiger als das berufliche Geschehen sind in diesem wunderschönen Roman allerdings die zwischenmenschlichen Beziehungen. Nach und nach kristallisiert sich heraus, wer in diesem Buch die Hauptrollen übernimmt. Hauptrollen deshalb, weil nicht nur eine Person diese spielt. Es gibt zwei Schlüsselfiguren in der Geschichte, um deren Leben vieles kreist.

Liebe, Betrug, Hass, Gewalt, körperliche Vereinigungen ... all das verpackt die Autorin in eine mitreißende Geschichte. Die Erzählweise ist so flüssig, dass es leicht fällt, die über 500 Seiten zu lesen. Und noch mehr: Obwohl es 'nur' über 500 Seiten sind, ist der Roman meiner Meinung nach mit soviel Inhalt gespickt, dass man am Ende das Gefühl hat, man hätte mindestens 1000 Seiten gelesen. Nie verliert man die Übersicht, nie verliert man den Faden und immer ist man gespannt darauf, wie die Geschichte der O'Briens weitergeht.

Wer Spannung in Familiensagen wie diesen sucht, wird vielleicht enttäuscht sein, denn im Vordergrund von solchen Büchern steht ganz einfach das Familienleben, die Weiterentwicklung der Personen über viele Jahre hinweg. Die Geschichte wird erzählt und der Leser nimmt sie gerne auf, weil die Neugier einfach da ist, zu wissen, wie es mit all den Menschen weitergeht.

Und obwohl die Autorin die Personen gar nicht mal so detailliert beschreibt, schleicht sich dennoch zu jeder Person ein Bild in den Kopf des Lesers, der am Ende das Gefühl hat, einen guten Film gesehen zu haben.

Mittlerweile habe ich erfahren, dass es einen weiteren Teil dieser Geschichte geben soll. Jedoch sind diese beiden Teile dann in sich abgeschlossen. Ich hoffe sehr auf ein Wiedersehen mit den beiden Protagonistinnen und es fiel mir schwer, sie nun gehen zu lassen. Denn wenn man so mitlebt und mitleidet wie ich, hat man das Gefühl, man würde die Personen 'kennen'.

Einzig der Titel lässt mich nun ein wenig unbefriedigt zurück, denn ich konnte keinen Bezug zum Buch feststellen. Allerdings muss ich gestehen, dass ich mit den Maori (die auch einen kleinen Teil der Geschichte übernehmen) zuvor nicht allzuviel zu tun hatte. Vielleicht hat der Titel in diesem Zusammenhang eine Bedeutung im Rahmen der Ureinwohner Neuseelands?

Alles in allem ein tolles Buch für gemütliche Leseabende.

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