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Wir tun es für Geld Wir tun es für Geld
von Matthias Sachau
350 Seiten - Ullstein
ISBN: 3548281443
Meine Bewertung bei Amazon:

Kurzbeschreibung lt. amazon.de:

Eigentlich ganz clever: Lukas heiratet zum Schein seine Mitbewohnerin Ines, damit sie Steuern sparen kann. Doch dann zieht unter ihnen ihr Finanzbeamter ein; Ekkehard Stöckelein-Grummler. Nun müssen Ines und Lukas richtig Ehe spielen - was nicht wirklich gut funktioniert. Und Ekkehard setzt sich auch noch in den Kopf, die »Beziehung« seiner neuen Freunde zu retten.


Meine Empfehlung:

Bis dass der Tod uns scheidet

Nun ja, es ist schon irgendwie blöd, wenn man aus steuerlichen Gründen eine Scheinehe eingeht und kurz danach ein neuer Nachbar ins Haus einzieht und dieser dann ausgerechnet der Finanzbeamte des zuständigen Finanzamtes ist. Da fällt das Scheineheführen doch gleich extra schwer. Vor allem dann, wenn der Finanzbeamte das Gefühl hat, die Ehe kriselt und er sich dafür einsetzt, dass alles wieder gut wird.

Genau dies passiert dem Protagonisten Lukas und seiner Scheinehefrau Ines in dem dritten Roman von Matthias Sachau. Zunächst nimmt keiner diese Scheinehe wirklich ernst (zumal die beiden außerhalb ihrer Ehe auch noch anderweitig liiert sind, was dem ganzen eine gewisse Problematik gibt), doch mit dem Auftreten von Ekkehard (der Finanzbeamte) nimmt die lustige Geschichte ihren Lauf, in die man so dermaßen hineingezogen wird, dass man sie nur ungern, aber dennoch grinsend wieder verlässt. Ekkehard ist irgendwie ein wenig trottelig und genau das macht ihn unheimlich liebenswert. Er lebt in der Welt seiner Musik, die er liebt und lebt und vor allem lebt er in seinem eigenen kleinen Tagebuch. Gerade diese Tagebucheinträge, die man zu jedem Kapitelende zu lesen bekommt, sind es, die mir die Tränen vor Lachen in die Augen getrieben haben. Wunderschön naiv und somit urkomisch schaut man in das Leben von Ekkehard, das so ganz anders zu sein scheint, als er es nach außen vorgibt.

Matthias Sachau versteht es, Pointen so zu setzen, dass sie an den richtigen Stellen sind. Nicht übertrieben, aber immer doch mit einer guten Portion Trockenheit, die ich an diesem männlichen Humor so sehr liebe. Da können Geschichten über Kochkünste in der Küche oder aber Tanzstunden zu wahren Lachtiraden werden. Und selbst die Liebesgeschichte, die irgendwie auch die ganze Zeit parallel läuft, wird so wundervoll beschrieben, dass man am liebsten in das Buch hineinkriechen würde, um Lukas an die Hand zu nehmen, um ihm den 'richtigen' Weg zu zeigen.

Sehr empfehlen kann ich auch die ersten beiden Bücher des Autors: 'Schief gewickelt' und 'Kaltduscher'. Aber so gut die Bücher von Matthias Sachau auch sind. Alle haben sie etwas ziemlich Blödes gemeinsam: Man hat sie viel zu schnell gelesen.

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