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Die Reinheit des Todes Die Reinheit des Todes
von Vincent Kliesch
320 Seiten - Blanvalet
ISBN: 3442374928
Meine Bewertung bei Amazon:

Kurzbeschreibung lt. amazon.de:

Er sieht aus wie ein Engel. Er hat viele Namen. Und er mordet, ohne Spuren zu hinterlassen …

Ein Serienmörder treibt in Berlin sein Unwesen. Sein drittes Opfer, eine ältere Dame, wird in einem weißen Leinenhemd aufgebahrt auf ihrem Esstisch gefunden. Die Wohnung ist klinisch rein geputzt – ein Albtraum für jede Spurensicherung. Die letzte Hoffnung des LKA, den »Putzteufel- Mörder« zu finden, ruhen auf Julius Kern. Schon einmal konnte er einen grausamen Massenmörder fassen. Doch Kern ist daran fast zerbrochen. Während er nur langsam zu seiner alten Form zurückfindet, hat sein Gegner bereits das nächste Opfer im Visier …

Ein Serienmörder in Berlin – und ein Kommissar, der nichts so gut kennt wie das Böse!




Meine Empfehlung:

I like Chopin

Julius Kern - ein Name den der Liebhaber von spannenden Thrillern sich unbedingt merken sollte. Denn dieser Debütroman von Vincent Kliesch ist der Auftakt zu einer ganzen Serie von Kriminalfällen, die der Beamte aufklären muss.

In diesem Fall beschäftigt Kern sich mit der Suche nach dem sogenannten 'Putzteufel'. Ein Serienmörder, der in Berlin sein Unwesen treibt. Ungewöhnlich für seine Taten ist die Tatsache, dass er nach den Morden die Wohnungen der Opfer blitzblank putzt. Und zwar so gewissenhaft, dass ich anhand der Beschreibungen als Leserin den Reiz verspürte, selber den Putzlappen zu schwingen. Wahrscheinlich spielten unterschwellige Botschaften in diesem Thriller eine große Rolle.

Kern befasst sich mit dem Fall und das, obwohl er an einer Sache, die bereits einige Jahre zurückliegt, immer noch sehr zu knabbern hat. Denn neben seiner gescheiterten Ehe lässt auch ein Kriminalfall, den er Jahre zuvor gelöst hat, ihn nicht zur Ruhe kommen. Doch nach und nach lüften sich immer mehr verworrene und scheinbar unlösbare Geheimnisse und es scheint so, als würde der Putzteufel doch einige Spuren hinterlassen, die das LKA vielleicht bei den ersten Untersuchungen übersehen hat.

Die Geschichte besteht aus drei Erzählperspektiven, auf die ich hier nicht weiter eingehen möchte, da sonst die Gefahr bestünde, zuviel von der Story vorwegzunehmen. Doch eines sei sicher: Am Ende fügen sich alle Ungereimtheiten zu einer großen Klarheit zusammen und ich bin mir sicher, dass kein Leser auf diese Auflösung kommen wird. Zumindest habe ich selber nicht mit diesem Ende gerechnet.

Leser, die sich über den Titel meiner Rezension wundern sei gesagt, dass auch die Musik von Chopin in diesem Roman eine nicht unbeachtliche Rolle spielt. Und obwohl ich nicht so besonders auf diese Art der Musik stehe, läuft während des Schreibens dieser Rezension die Chopin Nocturne in G-Moll auf meinem PC ...

Was den Thriller besonders auszeichnet, sind kurze, prägnante Kapitel. Das Buch hat knapp 320 Seiten und beinhaltet 65 Kapitel, die am Ende so pageturnig sind, dass es schier unmöglich erscheint, das Buch aus der Hand zu legen. Auch der Gedanke 'nur noch dieses eine Kapitel und dann mach ich erstmal Pause', verabschiedete sich schnell aus meinem Gehirn, denn ich wollte wissen, wie es weitergeht.

Da ich mich als ziemlich hartgesottenen Thriller-Fan sehe, war ich äußerst positiv überrascht, in diesem Buch ekelige Situationen lesen zu dürfen, auf die ich in meiner Phantasie nie gekommen wäre. Da meint man, man hätte schon all die blutrünstigen Geschehnisse irgendwann mal gelesen und dann kommt so ein Vincent Kliesch daher, der mich eines Besseren belehrt und mir die Gänsehaut bietet, die ich bei einem guten Thriller erwarte.

Für mich (bisher) DAS Thriller-Debüt 2010. Ich freue mich immer sehr, wenn gerade deutsche Thriller-Autoren es schaffen, sich in mein (lesetechnisch gesehenes) kriminalistisches Herz schreiben.

Wer die Bücher von Sebastian Fitzek, Wulf Dorn und auch Andreas Franz ebenso liebt wie eine gute Portion Spannung und Thrill und diese mit der Lese-Sportart des 'Page-Turnen' vermischt um sich auf ein ganz besonderes Thriller-Menü einzulassen, wird an diesem Roman nicht vorbeigehen können. Grandios ist zudem die Tatsache, dass der Autor bereits am nächsten Kern-Fall arbeitet. Auf den ich mich schon jetzt sehr freue!

Chapeau!

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