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Unsichtbare Spuren (1. Teil der \ Unsichtbare Spuren (1. Teil der \"Kieler Reihe\")
von Andreas Franz
464 Seiten - Droemer/Knaur
ISBN: 3426635070
Meine Bewertung bei Amazon:

Kurzbeschreibung lt. amazon.de:

1999 - tiefster Winter in Norddeutschland. Am Straßenrand steht die siebzehnjährige Sabine, die darauf wartet, als Anhalterin mitgenommen zu werden. Ein Wagen hält an. Kurz darauf ist das Mädchen tot ... 5 Jahre später. Wieder wird ein junges Mädchen brutal ermordet aufgefunden. Sören Henning, Hauptkommissar bei der Kripo Kiel, wird zum Leiter einer Sonderkommission ernannt und macht im Zuge seiner Ermittlungen eine beklemmende Entdeckung: Offenbar greift sich der Mörder wahllos seine Opfer heraus. Ein Täter, der nach dem Zufallsprinzip mordet? Da passiert ein neuer Mord - und Henning erhält eine Nachricht, die offenbar vom Mörder stammt. Der Kommissar ist selbst ins Visier des Serienkillers geraten ...


Meine Empfehlung:

Zufall?

Nicht nur für Andreas Franz ist dieser Krimi der erste der 'Kieler Reihe', sondern auch für mich. Und das erste Treffen zwischen Sören Henning, Lisa Santos und mir war genauso, wie ich es mir von Herrn Franz erhofft habe, denn von den Krimis aus seiner Durant-Reihe war ich eh schon begeistert. Meiner Meinung nach sollten alle Krimis von ihm mit dem Satz beginnen 'Ziehen Sie Ihren Telefonstecker raus, stellen Sie die Türklingel ab und lassen Sie sich ein paar Stunden von Andreas Franz in die Abgründe der menschlichen Psyche ziehen!'

Das Buch beginnt mit dem Mord an einer Schülerin, die gerade von einem langen Auslandsaufenthalt zurückkehrte, in ihrem Zuhause aber nie ankam. Von Anfang an weiß der Leser, wer der Mörder ist und welche ekelhaften und grausamen Morde er verübt. Der Täter nennt sich 'Butcher' (Metzger) und dieser Name steht ihm gut zu Gesicht. Zumindest beschreibt es die Morde, die er begeht, sehr bildhaft.

Henning und Santos werden mit dem Fall beauftragt und als Butcher eines Tages selber Kontakt zu Henning aufnimmt, wird allen klar, dass der Mörder die Polizisten auf einen Weg führen möchte, auf den sie ohne weiteres nicht gekommen wären. Eine Schnitzeljagd beginnt und nach und nach fügen sich alle kleinen Puzzleteilchen zu einem Gesamtbildnis zusammen.

Wie bereits in den Durant-Fällen war es bei mir so, dass ich von der ersten Seite an gefesselt von der Story war und hineingezogen wurde, als würde ich mich in einem Strudel befinden. Selbst am Ende überschlagen sich die Ereignisse und die Geschichte ist wirklich bis zur letzten Seite spannend. Zudem ist es erschreckend, einen Serienmörder auf seinen Morden zu begleiten und zu sehen, dass er im 'wahren Leben' ein scheinbar treusorgender Familienvater ist. Nicht selten ertappt man sich dabei, an die Menschen im eigenen Umfeld zu denken und sich zu fragen 'Ob die wohl auch...?'

Die Geschichte von Butcher ist in meinen Augen sehr gut recherchiert und zeugt auch von sehr viel Wissen in psychologischen Bereich. Natürlich gibt es nie eine Entschuldigung für Morde und dennoch wird der Leser sich ab und zu dabei ertappen, dass er ein wenig Verständnis für den Täter hat, auch wenn man seine Taten natürlich nicht gut heißen kann. Ob man nun will oder nicht. Man wird sich in dieser Story irgendwie 'zuhause' fühlen und genau das ist es, was für mich die Bücher von Andreas Franz ausmachen. Ich fühle mich immer direkt von der ersten Seite an darin gut aufgehoben, was meinen Drang zu spannenden Büchern angeht.

Nun freue ich mich schon auf die beiden weiteren Teil ('Spiel der Teufel' und 'Eisige Nähe'), die bereits in meinem Stapel ungelesener Bücher auf mich warten. Ich empfehle übrigens, die Bücher der Kieler Reihe in genau dieser Reihenfolge zu lesen, denn das Leben von Henning und Santos geht anscheinend in jedem Buch ja chronologisch weiter, während die einzelnen Fälle in den Büchern in sich abgeschlossen sind.

Wieder einmal ein sehr guter Andreas-Franz-Krimi! Chapeau!

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