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Plötzlich Shakespeare Plötzlich Shakespeare
von David Safier
314 Seiten - Kindler
ISBN: 3463405539
Meine Bewertung bei Amazon:

Kurzbeschreibung lt. amazon.de:

Wenn ein Mann und eine Frau sich das Leben teilen, ist das ja schon schwierig. Aber wenn Mann und Frau sich auch noch ein und denselben Körper teilen müssen, dann ist das Chaos perfekt! Die liebeskranke Rosa wird per Hypnose in ein früheres Leben versetzt, in den Körper eines Mannes, der sich gerade duelliert. Wir schreiben das Jahr 1594, und der Mann heißt William Shakespeare. Rosa darf erst wieder zurück in die Gegenwart, wenn sie herausfindet, was die wahre Liebe ist. Keine einfache Aufgabe: Sie muss sich als Mann im London des 16. Jahrhunderts nicht nur mit liebestollen Verehrerinnen rumschlagen, sondern auch mit Shakespeare selber, der nicht begeistert ist, dass eine Frau seinen Körper kontrolliert. Der Barde hat zwar „Romeo und Julia“ geschrieben, aber von der wahren Liebe versteht er noch weniger als Rosa. Und während sich die beiden in ihrem gemeinsamen Körper kabbeln, entwickelt sich zwischen ihnen die merkwürdigste Lovestory der Weltgeschichte.


Meine Empfehlung:

"Frietjof, Ulla, Catherine und Karlsson"

Wenn man die Anfangsbuchstaben der Namen in der Überschrift dieser Rezension nacheinander liest, kommt man auf das, was Rosa denkt, als ihr schier Unglaubliches passiert.

Eigentlich erfüllt sie das Klischee der verlassenen Frau perfekt. Ihre große Liebe Jan hat sie wegen seiner großen Liebe Olivia verlassen. Die Hochzeit der beiden steht kurz bevor und Rosa wünscht sich nichts mehr, als ihren Ex zurückzubekommen um ihn im besten Fall selber zu heiraten. Doch selbst als Jan ihr sagt, dass er Olivia auf jeden Fall heiraten wird und dass er Rosa einfach nicht mehr liebt, glaubt sie noch daran, ihn eines Tages zurückzubekommen.

Aber wie der Teufel es so will, kommt alles anders. Während einer Zirkusvorstellung lernt sie einen Zauberer kennen, der behauptet, andere Menschen per Rückführung in die Vergangenheit reisen lassen zu können. Da Rosa glaubt, dies sei Humbuk lässt sie sich auf das Experiment ein und erwacht kurze Zeit später tatsächlich in einem anderen Leben. Aber nicht nur das. Auch ihre Seele ist in einem anderen Körper gefangen und sie ist äußerst überrascht, als sie erkennen muss, dass sie ... 'plötzlich Shakespeare' ist. Doch hat sie zwar seinen Körper übernommen, aber Shakespeares Geist kann dennoch mit ihrem eigenen Geist kommunizieren. Und man kann sich vorstellen, dass auch Shakespeare über dieses 'Unglück' nicht gerade amused ist und so fechten die beiden anfangs wahre Kämpfe aus.

Doch es geht kein Weg daran vorbei: Die beiden müssen sich arrangieren, denn Rosa wird nur dann wieder in ihr eigenes Leben zurückkehren können, wenn sie die wahre Liebe in ihrer Vergangenheit findet. Eine überaus komische und unterhaltsame Verwicklung und Verstrickung von Situationen beginnt und hält den Leser so lange an das Buch gefesselt, bis man es am Ende mit Tränen der Rührung wieder loslässt. Zumindest war es bei mir so.

David Safier ist in diesem Roman etwas Unglaubliches gelungen. Dass die Protagonisten in seinen Romanen bisher durchweg weiblich sind, weiß man inzwischen. Dass er sich unglaublich gut in die Psyche einer Frau hineindenken kann, ebenso. Aber in dieser Geschichte paart er sein Wissen über die Gedanken einer Frau mit dem Wissen eines Mannes und gepaart mit seiner lustigen Schreibweise hat mich dieser Roman bisher am meisten berührt.

Die lustigen Szenen in diesem Buch sind dominierend, aber dennoch nie überladen. Sie kommen zur rechten Zeit und es wird auch mal ernst, wenn es die aktuelle Situation erfordert. Rosa durchlebt in diesem Buch eine Wandlung, die schleichend daherkommt, aber durchaus vom Leser wahrgenommen wird.

Die Dialoge zwischen Rosa und Shakespeare klingen so real, als wäre man selber dabei und würde den beiden lauschen. Es fiel mir als Leserin auch leicht, den Dialogen zu folgen, obwohl die Sichtweisen ständig wechseln. Wenn Shakespeare spricht oder denkt, so sind seine Worte in Kursivschrift gehalten und irgendwann geht diese Schreibweise so ins Blut, dass man die verschiedenen Schriftarten kaum noch bemerkt und trotzdem immer genau weiß, wer gerade was sagt.

David Safier hat William Shakespeare so real geschildert, dass man irgendwann meint, man würde ihn persönlich kennen und am Ende fühlt man sich Shakespeare.... irgendwie nahe und man verspürt den Wunsch, seine Werke zu lesen um nachzuschauen, ob Rosa nicht wirklich damals in seinem Leben einen bestimmten Platz hatte. Auch, wenn dieser Roman ja die reine Fiktion ist.... aber wer weiß das schon so genau?

Mein absolutes Lieblingsbuch von David Safier!



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