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Winter in Maine Winter in Maine
von Gerard Donovan
208 Seiten - Luchterhand
ISBN: 3630872727
Meine Bewertung bei Amazon:

Kurzbeschreibung lt. Klappentext:

Der Winter in den Wäldern von Maine ist kalt und einsam. Bisher hat das Julius Winsome nicht gestört, er lebt schon lange allein, und er hat einen treuen Gefährten, seinen Pitbullterrier Hobbes. Als sein Hund eines Nachmittags offenbar absichtlich erschossen wird, bricht Julius' Welt zusammen. Und er fasst einen unerhörten Entschluss...


Meine Empfehlung:

Ein Fundstück in der Literatur

Julius Winsome ist 51 und lebt seit seiner Geburt in einer abgelegenen Hütte in Maine. Seine Mutter starb bei seiner Geburt, sein Vater folgte ihr nach über 30 Jahren. Sehr einsam und zurückgezogen wird das Leben von Julius beschrieben. Sein Vater hinterließ ihm genau 3.282 Bücher, die Julius nach und nach liest. Überwiegend handelt es sich um alte Literatur, vor allem um Bücher von Shakespeare, der eigene Wortkreationen erschuf, die Julius sich schon als Kind aneignete.

Desweiteren umgeben Waffen den Menschen Julius, die sein Vater ihm hinterließ, die dieser schon bereits von seinem eigenen Vater geerbt hatte. Eines Tages hört Julius einen Schuss und als er seine Hütte verlässt, findet er seinen treuen Hund Hobbes auf, der mit einer Schrotflinte erschossen wurde. Julius kann nicht verstehen, dass ein Mensch diesen lieben Hund einfach so erschießen kann und macht sich auf die Suche nach dem Mörder seines Hundes. Als er eine Suchanzeige im Dorf an eine Wand heftet, ist diese am nächsten Tag mit Beschimpfungen verschmiert.

Julius bekommt einen Hass auf die Jäger des Waldes, die nach und nach wehrlose Tiere erschießen und beginnt, sich durch Morde an ihnen zu rächen. Auch seine alte Liebe Claire, mit der er einige Zeit verbrachte, die ihn aber schlussendlich verließ, weil sie mit seiner Einsamkeit nicht klar kam, trifft er wieder.

Obwohl der Leser von Anfang an weiß, dass Julius eigentlich mehr Täter als Opfer ist, wirkt er sehr sympathisch. Man versteht seine Beweggründe, die ihn zu seinen Taten treiben, doch bekommt man, vor allem am Ende, auch wahnsinnige Angst.

Dieses Buch ist kein herkömmlicher Thriller oder Krimi, der sich mit meinem Serienmörder beschäftigt und bei dem am Ende alle Taten aufgeklärt werden, sondern mit der Schreibweise des Autors ist diesem eine ganz besondere Geschichte gelungen. Die Einsamkeitsbeschreibungen erinnerten mich ein wenig an das Buch 'Die Wand', welches ich grandios fand (vorausgesetzt, man kann sich auf diese Einsamkeit beim Lesen einlassen). Vielmehr ist dieses Buch eine wunderbare Geschichte über die Beweggründe, die aus einem harmlosen Menschen eine Bestie machen können, der sich seiner Obsession hingibt. Es geht um verlorene Lieben und verlorene Lebewesen. Ein Buch, welches am Ende nachwirkt, auch wenn man es schon lange geschlossen hat.

Ich bin gespannt auf weitere Bücher von Gerard Donovan!

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