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Erbarmen Erbarmen
von Jussi Adler-Olsen
420 Seiten - dtv
ISBN: 3423247517
Meine Bewertung bei Amazon:

Kurzbeschreibung lt. amazon.de:

Die verzerrte Stimme kam aus einem Lautsprecher irgendwo im Dunklen: »Herzlichen Glückwunsch zu deinem Geburtstag, Merete. Du bist jetzt hier seit 126 Tagen, und das ist unser Geburtstagsgeschenk: Das Licht wird von nun an ein Jahr lang eingeschaltet bleiben. Es sei denn, du weißt die Antwort: Warum halten wir dich fest?«

Am 2. März 2002 verschwindet eine Frau spurlos auf der Fähre von Rødby nach Puttgarden, man vermutet Tod durch Ertrinken. Doch sie ist nicht tot, sondern wird in einem Gefängnis aus Beton gefangen gehalten.

Wer sind die Täter?

Was wollen sie von dieser Frau?

Und: Kann ein Mensch ein solches Martyrium überleben?


Meine Empfehlung:

Konfrontationstherapie gegen Klaustrophobie

Klaustrophobisch veranlagt sein, sollte man bei diesem Buch vielleicht nicht gerade, aber allein die Vorstellung, wie Merete Lynggard über Jahre hinweg in einem manchmal dunklen, manchmal taghellen Verlies ihr Dasein fristet, jagt dem Leser Gänsehaut über den Rücken.

Die Geschichte beginnt abwechselnd mit den Beschreibungen der beiden Leben von Merete und des Ermittlers Carl Morck, der einen Assistenten an seiner Seite hat, der einfach unbeschreiblich ist und bei dem sich hohe Intelligenz mit scheinbarer Dummheit abwechselt. Einmal taucht der Leser in die Idee von Morck ein, den Fall Meretes wieder neu aufzurollen. Diese verschwand 2002, nachdem sie mit ihrem Bruder auf einer Fähre fuhr. Sie verschwand spurlos, ist angeblich über Bord gefallen, doch ihre Leiche wurde nie gefunden.

Der Leser aber blickt in das Jahr 2002 zurück, in welchem Merete in einem dunklen Raum aufwacht. Sie hört eine verzerrte Stimme aus einem Lautsprecher, die ihr sagt, dass sie selber auf die Lösung kommen muss, warum man sie festhält. Über Jahre hinweg wird Merete gequält und schikaniert, völlig auf sich alleingelassen, bis sie fast am Ende des Wahnsinns angekommen ist. Im Jahr 2007 macht sich Carl Morck dann auf die Suche der verschollenen Frau und stößt dabei auf grausame Erkenntnisse.

In den ersten Seiten tat ich mich schwer damit, der Geschichte zu folgen. Meiner Meinung nach war die Beschreibung des Carl Morck und der Politikerin Merete und deren Tätigkeiten ein wenig zu langatmig. Richtig spannend wurde es für mich erst, als Meretes Gefängnis ins Spiel kam. Als 'hartgesottene' Thrillerleserin waren die Szenen in dem Kerker gut nachvollziehbar und sehr extrem geschildert. Doch zwischendurch ging es mir dann leider wieder etwas zu langsam und ich fand manche Schilderungen rund um Carl Morck etwas überflüssig.

Rundum ist dieses Buch aber dennoch ein spannender Thriller mit zwischenzeitlichen Ruhepausen, die schnell wieder davon abgelöst werden, dass der Leser auf die Lösung des Falls kommen will.

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