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Kaltduscher Kaltduscher
von Matthias Sachau
352 Seiten - Ullstein
ISBN: 354828017X
Meine Bewertung bei Amazon:

Kurzbeschreibung lt. amazon.de:

Können Männer denken, wenn sie unter sich sind? Und wenn ja, wie lange? Fehlt ihnen außer Sex überhaupt irgendwas? Und was passiert, wenn nicht nur wahnsinnige Vermieter, russische Schläger und alte Stasi-Hausgenossen, sondern auch noch Frauen ihre Kreise stören? Oliver und seine Mitbewohner müssen schwere Prüfungen bestehen, doch am Ende des Tages findet sich immer noch ein Bier in der Küche. Wer eine Männer-WG betritt, ohne vorher dieses Buch gelesen zu haben, ist selber schuld.


Meine Empfehlung:

Klopapier als Lesezeichen!

Krach, der eigentlich Oliver Krachowitzer heißt, ist 24 und lebt mit Gonzo, Francesco und Reto (der einzieht, als Hendrik auszieht) in einer typischen Männer-WG. Bei den Frauen hat er nicht viel Glück, obwohl es Amelie gibt, die er anbetet und Julia, die er gern mal schlägt. Also nicht wirklich. Doch, wirklich. Aber vielleicht nicht immer absichtlich.

Er ist im Prinzip ein stinknormaler Mann. Spielt Fußball, singt in einer Band, und besitzt nur drei Hosen. Seine Lieblingshose (und die trägt er JEDEN Tag) hatte er vor einiger Zeit in einem Berufsbekleidungsladen gekauft. Und dann gibt es noch eine Jogginghose und eine Anzugshose. Also hat er eigentlich nur eine einzige Hose, denn mit zweien von ihnen kann man nun mal nicht durch den Alltag gehen, ohne vielleicht ab und zu schief von der Seite angeschaut zu werden. An sich gäbe es auch keinerlei Probleme mit dieser einen Lieblingshose, wenn diese nicht eines Tages kaputt gehen würde. Was nun? Ab in den Laden und eine neue kaufen? Das wäre für Krach zu einfach und so lässt er sich begleiten. Von einer Frau. Und ist genervt. Es ist nun mal nicht so einfach, mit Frauen einkaufen zu gehen. Und was sonst noch alles in Klamottenläden passieren kann? Ich verrate es Euch nicht. Aber ich sag Euch gleich eines: Euch werden vor Lachen die Tränen kommen!

Ein wenig Frauenversteher steckt auch in Krach. So hat er zum Beispiel erkannt, dass Frauen in Codes sprechen. Doch sollte man sich darüber Gedanken machen, ob eine Frau einen Punkt am Ende einer SMS schreibt, oder ein Ausrufezeichen oder gar nichts? Bedeutet eine SMS ohne Punkt tatsächlich, dass noch alles offen ist?

Und was hat verdammt noch mal der schreckliche Vermieter Herr Wohlgemut mit den Russen am Hut? Und warum verhält sich ein Hund so komisch, wenn man bestimmte Dinge tut? Und was machen Sesamstraßenbewohner in diesem Buch? Und wie wird die Geschichte enden? Fragen, die am Ende des Buches natürlich beantwortet werden.

Während Matthias Sachau in seinem Debüt-Roman ‚Schief gewickelt’ von den Problemen erzählt, mit denen man als Vater konfrontiert wird, so schildert er in seinem zweiten Roman eher das Leben derer, die vielleicht eines Tages mal Vater werden wollen. So Gott will. Oder die Frauen. Denn das Leben mit den Frauen scheint ja nicht immer einfach zu sein. Aber lustig!!

Mit völlig trockenem Humor (und den habe ich schon bei Tommy Jaud geliebt!) hat der Autor mich von Anfang an verführt. Nie kommen seine Pointen verkrampft rüber. Alles ist stimmig und am tollsten sind die Dialoge, bei denen sich die Jokes quasi die Klinke in die Hand geben.

Als Lesezeichen empfehle ich übrigens ein paar Blätter Toilettenpapier, denn obwohl Ihr das Buch kaum noch aus der Hand legen werdet (und deshalb gar kein Lesezeichen braucht), werdet Ihr hoffentlich auch nie in die Situation geraten, die auf dem herrlichen, saukomischen Cover des Buches zu sehen ist. Das Lesezeichen für den Notfall also. Und Ihr könnt Euch am Ende des Buches auch überlegen, ob Ihr eher so die Klopapier-Domina-Fraktion seid oder doch eher das Heimchen am Herd. Also ich persönlich tendiere zur ersten Variante. Und gleichzeitig gehöre ich wohl eher der Warmduschergruppe an.

Für mich ist dieses Buch einfach nur SCHALKE 9.645.875.924!! (Und DAS verstehen jetzt wirklich nur die Menschen, die dieses urkomische Buch gelesen haben!)

Wer die Bücher von Jaud und Uschmann in seinem Bücherregal stehen hat, sollte unbedingt die Bücher von Sachau daneben stellen. Damit nix umkippt! Chapeau!!

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