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Schief gewickelt Schief gewickelt
von Matthias Sachau
203 Seiten - Ullstein
ISBN: 3550086962
Meine Bewertung bei Amazon:

Kurzbeschreibung lt. amazon.de:

Das Vatersein fordert den ganzen Mann: Markus gibt alles, um den kleinen Daniel bei Laune zu halten. Mit seiner geräumigen »Papatasche« tritt er unerschrocken sämtlichen Eventualitäten entgegen. Matthias Sachau ist ein erfrischend frecher Erzähler, dessen herrlich witziger Stil an Jan Weiler erinnert.




Meine Empfehlung:

Das ist ja echt zum Kinderkriegen!

'Vater werden ist nicht schwer. Vater sein dagegen sehr.' So scheint es zumindest, wenn man den Worten des Autors Glauben schenken darf. Gerade mal zweieinhalb Jahre alt ist Daniel, der 'Ableger' von Markus, welcher seinen Job für das Kind an den Nagel gehangen hat, um sich der Herausforderung eines Hausmannes zu stellen. Und das macht er ganz grandios!! Während seine Frau Simone arbeiten geht und für den Unterhalt sorgt, widmet er sich mehr oder weniger liebevoll der Erziehung von Daniel. Obwohl - liebevoll ist seine Erziehung schon. Seine Gedanken aber nicht immer.

Mit einem herrlich lustigen, oft auch sehr trockenen Humor versteht es Matthias Sachau, den Leser an sein Buch zu fesseln und ihn damit vom Kinderkriegen abzuhalten. Zumindest in den zwei Stunden, die ich in etwa gebraucht habe, das Buch zu lesen, war ich nicht in der Lage, mich intensiver mit dem Kinderkriegen zu beschäftigen. Ganz alltägliche Anekdötchen beschreibt der Autor so, als wäre es besser, wenn man nie Kinder in die Welt gesetzt hätte. Auf einmal werden zweieinhalb-jährige zu kleinen Monstern.

Ich meine, wer möchte schon gerne ein weißes Hemd von Schokokuchen-Flecken befreien, nur weil man auf einem Kindergeburtstag ist? Und wer möchte schon, dass sein eigener Sohn inmitten von fremden Leuten sagt, sein Penis sei schon wieder steif? Wenn man den Zusammenhang kennt ist es natürlich lustig. Gleichzeitig kann man sich vorstellen, wie peinlich eine solche Situation ist, wenn man selber darin gefangen ist. Und was passiert, wenn man auf dem Klo eines fahrendes Zuges sitzt und irgendjemand plötzlich auf den falschen Knopf drückt?



Natürlich ist das Leben von Nicht-Eltern freier und geruhsamer, aber auch wenn Matthias Sachau über den nervigen Sohn des Protagonisten schreibt (der eigentlich gar nicht so nervig ist, aber Markus eben in seiner Ruhe stört), so wünscht man sich dennoch einen solchen Wurm, der die ersten Lebensjahre als Egomane versuchen wird, Mama und Papa davon zu überzeugen, dass sich die Erde nur um ihn dreht. Denn irgendwie machen Kinder ja auch glücklich.

Manchmal tat mir Markus richtig leid (es gab beispielsweise die erste Schnupper-Stunde im Kindergarten, die mich wirklich fast zum Weinen gebracht hat), aber die in mir aufkeimenden Mitleidstränen waren schnell vergessen, wenn die Lachtränen dann zum Glück wieder Überhand nahmen.

Sehr schön ist übrigens auch das in dem Buch integrierte Daumenkino, welches ein Bobby-Car durch die Landschaft fahren lässt. Eine für mich sehr neue und grandiose Entdeckung in einem Buch und gleichzeitig ein roter Faden, der sich durch das gesamte Buch zieht. Witzig sind auch die Fragen an den Autor am Ende des Buches. Hat sein Buch autobiografische Züge? Lesen Sie es und Sie werden es erfahren!

Ich möchte auf jeden Fall gerne noch mehr von Matthias Sachau lesen und hoffe, dass sein zweites Buch nicht mehr lange auf sich warten lässt! Ich liebe diese tolle Art von Humor, die teilweise sehr unverblümt, offen und vor allem locker und natürlich rüberkommt!

Nicht zu Unrecht wurde das Buch von Jürgen von der Lippe in seiner Sendung Was liest Du?" empfohlen. Ein superlustiges Buch für Papas, für Mamas und alle, die es eventuell noch werden wollen! Und sagen Sie nicht, es hätte Sie niemand gewarnt!



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