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Der Geschmack von Apfelkernen Der Geschmack von Apfelkernen
von Katharina Hagena
256 Seiten - Kiepenheuer & Witsch
ISBN: 3462039709
Meine Bewertung bei Amazon:

Kurzbeschreibung lt. amazon.de:

Ein Buch über die Liebe, den Tod und das Vergessen! Schillernd und magisch sind die Erinnerungen an die Sommerferien bei der Großmutter, geheimnisvoll die Geschichten der Tanten. Katharina Hagena erzählt von den Frauen einer Familie, mischt die Schicksale dreier Generationen. Ein Roman über das Erinnern und das Vergessen - bewegend, herrlich komisch und klug. Als Bertha stirbt, erbt Iris das Haus. Nach vielen Jahren steht Iris wieder im alten Haus der Großmutter, wo sie als Kind in den Sommerferien mit ihrer Kusine Verkleiden spielte. Sie streift durch die Zimmer und den Garten, eine aus der Zeit gefallene Welt, in der rote Johannisbeeren über Nacht weiß und als konservierte Tränen eingekocht werden, in der ein Baum gleich zwei Mal blüht, Dörfer verschwinden und Frauen aus ihren Fingern Funken schütteln. Doch der Garten ist inzwischen verwildert. Nachdem Bertha vom Apfelbaum gefallen war, wurde sie erst zerstreut, dann vergesslich, und schließlich erkannte sie nichts mehr wieder, nicht einmal ihre drei Töchter. Iris bleibt eine Woche allein im Haus. Sie weiß nicht, ob sie es überhaupt behalten will. Sie schwimmt in einem schwarzen See, bekommt Besuch, küsst den Bruder einer früheren Freundin und streicht eine Wand an. Während sie von Zimmer zu Zimmer läuft, tastet sie sich durch ihre eigenen Erinnerungen und ihr eigenes Vergessen: Was tat ihr Großvater wirklich, bevor er in den Krieg ging? Welche Männer liebten Berthas Töchter? Wer aß seinen Apfel mitsamt den Kernen? Schließlich gelangt Iris zu jener Nacht, in der ihre Kusine Rosmarie den schrecklichen Unfall hatte: Was machte Rosmarie auf dem Dach des Wintergartens? Und was wollte sie Iris noch sagen? Iris ahnt, dass es verschiedene Spielarten des Vergessens gibt. Und das Erinnern ist nur eine davon.




Meine Empfehlung:

Zitat aus dem Buch: ´Und ich stellte fest, dass nicht nur das Vergesen eine Form des Erinnerns war, sondern auch das Erinnern eine Form des Vergessens.´

Als Iris nach dem Tod ihrer Großmutter deren Haus erbt, kehrt sie ein Stück weit in ihre eigene Kindheit zurück. Nach und nach kommen Erinnerungen an schöne und auch an nicht so schöne Erlebnisse zurück.

In einer wunderschönen Art des Schreibens erzählt uns Katharina Hagena die Geschichte rund um die Äpfelbäume, die in Berthas Garten stehen. Aus immer verschiedenen Sichtweisen erzählt sie uns die Geschichten von Iris´ Kindheit, aber auch von dem Leben ihrer Mutter, ihrer Großmutter, ihrer Cousinen und anderer Familienangehöriger.

Wenn die Autorin den Geschmack von Apfelkernen beschreibt, so hat man fast das Gefühl, als könne man ihn auf der eigenen Zunge schmecken. Ich muss gestehen, dass ich noch nie einen Apfelkern gegessen habe, demnächst aber mit Sicherheit mal einen zerkauen werde, um zu sehen, ob der Geschmack der Beschreibung der Autorin nahekommt.

Was Frau Hagena mit diesem Buch aber auch geschafft hat, ist, dass auch bei mir Erinnerungen an meine eigene Kindheit und vor allem auch an meine Großeltern hervorgerufen wurden. Ich konnte einige Parallelen finden und fühlte mich deshalb vielleicht so sehr zuhause in diesem Buch.

Es sind die Erinnerungen von Iris, die uns durch all die Jahrzehnte hinweg begleiten. Ausgangspunkt ist aber immer die Jetzt-Zeit, mit der dieses Buch auch endet. Ich schlug das Buch mit einem warmen Gefühl im Herzen und feuchten Augen zu. Eine Erzählung, die einfach wunderschön ist, zum Erinnern einlädt und mich sicher auch in nächster Zeit noch nicht loslassen wird.

In meinen Augen ist `Der Geschmack von Apfelkernen´ ein Buch, welches man unbedingt gelesen haben muss. So zart, so leicht, so tröstlich, so wunderschön....

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